Einbauten und Umbauten

Immer mehr verdächtige Strukturen tun sich auf. Doch nicht immer ist die Interpretation eindeutig. Im nördlichen Wallschnitt wurde weiter in Richtung Innenseite abgetieft, weil hier weitere Hölzer vermutet werden. Doch leider verstecken sich diese bisher recht gut, sodass hier morgen weiter in die Tiefe gegangen werden muss. Die bisher gefundenen Hölzer wurden vor der weiteren Austrocknung geschützt und stabilisiert, um sie für die anstehende Profildokumentation vorzubereiten.

Waren Keramikfunde im letzten Jahr noch eine Besonderheit, finden sich diese nun vergleichsweise häufig – und das sogar aus unterschiedlichen Zeitstellungen! Zwar deutet sich allmählich ein spätmittelalterlicher Einbau im ursprünglich frühmittelalterlichen Wall an, doch wie dieser im Detail gestaltet war, lässt sich gegenwärtig noch nicht mit Gewissheit sagen. Wir bleiben dran!

Erkenntnisreich ging es auch im Innenbereich der Burg voran. Fachkollegen bestärkten uns in der Auffassung, dass wir hier Pfosten eines möglichen Hauses erfasst haben. Denkbar ist, dass es sich um den Rest eines Grubenhauses handelt. So zeichnet sich mehr und mehr eine spätmittelalterliche Nachnutzung der Anlage ab. Ob diese auch mit größeren Umbaumaßnahmen einherging, wird sich aber erst noch zeigen müssen.

Uwe Kraus erläutert die im Inneren der Anlage aufgdeckten Befunde.

Das Team in der östlichen Untersuchungsfläche konnte heute ebenfalls einige Erfolge verbuchen. Die im Vorjahr ohnehin mit Fragezeichen versehene innere Balkenlage ließ sich weder im Planum noch im Profil bestätigen. Aber auch das ist eine wichtige Erkenntnis: Offenbar war der innere Wall hier lediglich angeböscht und nicht mit einer Holzkonstruktion versehen. Die an der Wallkuppe freigelegten Hölzer der Balkenlage wurden heute vermessen, fixiert und geborgen, wobei sich einige interessante Details beobachten ließen.

Verbackene Holzkohlereste zweier Hölzer, die rechtwinklig übereinander lagen.

Zu den geborgenen Holzresten gehören auch größere Fragmente, die vielleicht eine Dendrodatierung zulassen. An der Wallaußenseite wurden zudem mehrere wallparallele Verfärbungen untersucht, die wohl von den vergangenen Hölzern der äußeren Balkenlage herrühren. Interessant ist, dass die Verfärbungen auf unterschiedlichen Höhen liegen, was Rückschlüsse auf die Konstruktionsweise zulässt. Mehrere charakteristische Keramikfragmente innerhalb der verbrannten Holzpackung lassen erneut annehmen, dass die Errichtung des Walles im Frühmittelalter stattfand.

Längsschnitt durch eine der wallparallelen Verfärbungen.

Kreuz und Quer

Nach dem erfrischenden Feierabend des vergangenen Tages ging es heute auf der Sassenburg wieder heiß her.

Im nördlichen Grabungsschnitt lag der Fokus auf einem neuen Planum in Richtung Wallinnenseite. Das Ende der verkohlten Hölzer scheint nun allmählich erreicht. In nahezu einem Meter Tiefe zeichnen sich die verkohlten Balken nur noch sehr schwach ab. Ein neues Detail kam jedoch hinzu. Offenbar hat man den lockeren Dünensand, auf dem der Wall errichtet wurde, mit dünneren Hölzern, Ästen und Zweigen ausgelegt, um den ansonsten lockeren Baugrund zu stabilisieren.

Auch in den beiden geöffneten Abschnitten im Zentrum sind die fundführenden Schichten offenbar vollständig erfasst. Mehrere rechteckige, dunkle Verfärbungen deuten ehemalige Pfostenstellungen an. Jedoch sind auch diese nur wenige Zentimeter tief erhalten. Offenbar ist bei den Aufforstungsarbeiten ein erheblicher Teil der mittelalterlichen Oberfläche abgetragen worden. Da wir aus dem Vorjahr jedoch wissen, dass in tieferen Schichten steinzeitliche Funde zu erwarten sind, wird noch einmal genau überprüft, wie es unter der mittelalterlichen Kulturschicht aussieht.

Grau in grau: ein Pfostenbefund im Innenbereich der Burg.

Der Duft von Paraloid zog auch heute wieder über die Grabungsfläche. Weitere Hölzer wurden im östlichen Schnitt fixiert und geborgen, um anschließend die tieferen Lagen zu erfassen. Immer deutlicher kristallisiert sich die Struktur und Lage der Kastenkonstruktionen heraus. Weitere Verfärbungen geben immer mehr Hinweise auf die Ausrichtung der verbauten Hölzer. Zumindest im oberen Bereich sind diese durch den Brand jedoch auch verstürzt. Einige liegen kreuz und quer, was die Freilegung und Dokumentation natürlich entsprechend aufwendig gestaltet.

Die zahlreichen verbrannten Hölzer machen die Schnittplanung kompliziert.

Darüber hinaus sind in allen Schnitten mehrere größere Scherben aus dem frühen, aber auch aus dem späten Mittelalter aufgetaucht. Diese werfen immer mehr die Frage auf, bis in welchen Zeitraum die Sassenburg genutzt wurde. Wissbegierig auf die Antwort, geht es morgen weiter auf der Sassenburg.

Paraloid – nicht paranoid!

Die dritte Woche begann routiniert und voller Vorfreude, was die Sassenburg diesmal zu bieten hat. Bei anfangs herrlichem Wetter kamen zunächst die am Freitag begonnenen Dokumentationsarbeiten zum Abschluss.

Im östlichen Untersuchungsbereich wurden sodann weitere Teile der Wallkonstruktion zu Tage gefördert. Immer detaillierter lässt sich diese nun nachvollziehen. Mehrere Lagen von zusammenlaufenden Längs- und Querhölzern bilden eine kastenähnliche Konstruktion, die den aufgeschütteten Wallkern stabilisiert hat. Ein toller Erfolg gelang mit „Paraloid B-72“. Mit diesem Flüssigkleber konnten einige der stark fragmentierten Holzreste stabilisiert und anschließend geborgen werden. Nun besteht die Hoffnung, dass auch aus diesem Abschnitt Proben mit einer ausreichenden Anzahl an Jahrringen entnommen werden können, um durch dendrochronologische Untersuchungen die im Vorjahr erzielte Datierung der Bauzeit „994/995“ zu bestätigen.

Im zentralen Bereich der Grabung begannen die Vorarbeiten für einen weiteren Abschnitt, der in den kommenden Tagen bearbeitet werden wird. In dem Abschnitt, in dem das Keramikgefäß lag, wurde weiter sorgfältig abgegraben, jedoch ohne weitere Funde anzutreffen. Möglicherweise wurde der Kugeltopf, nachdem er einmal im Innenbereich gelandet war, vom nachrutschenden Wallsand verschüttet.

Im Innenbereich wurde die Kugeltopf-Fundstelle weiter untersucht.

Im nördlichen Wallschnitt ging es ebenso voran. Hier scheint die Wallkonstruktion ganz ähnlich wie im Ostbereich gewesen zu sein. In mehreren Lagen liegen Quer- und Längshölzer übereinander – jedoch in noch schlechterem Erhaltungszustand. Hier soll ebenfalls mit Paraloid versucht werden, die Hölzer zu fixieren und zu bergen.

Wegen aufkommendem Wind und einem heranrückenden Gewitter kamen die Arbeiten heute am Schnitt etwas früher zu Ende, da Sicherheit natürlich an erster Stelle steht. Bleibt zu hoffen, dass Wind und Regen keinen allzu großen Schaden angerichtet haben, damit die Arbeiten morgen in gewohnter Manier wieder aufgenommen werden und der „Sassenburg“ weitere Geheimnisse entlockt werden können.

„Tänzchen mit der Plane“. Vor dem Regen werden die empfindlichen Befunde abgedeckt. Im Vordergrund sind Reste der neu aufgefundenen Querhölzer zu sehen. Diese gehören zur im Text erwähnten Kastenkonstruktion.

Bergfest mit neuen Fragezeichen

Die zweite Woche ging entspannt, aber mit einigen Fragezeichen zu Ende. Im nördlichen Wallschnitt scheint sich die Vermutung einer zweiten inneren Wallschüttung immer mehr zu bestätigen. Ähnlich wie im östlichen Wall scheint der dafür aufgehäufte Sand sowohl durch wallparallele als auch mit querliegenden Hölzern gestützt worden zu sein. Die Holzerhaltung ist im besten Fall jedoch nur als mäßig zu bezeichnen. Das sonnige Wetter und der böige Wind sorgen zusätzlich dafür, dass die aufgedeckten Erdschichten binnen kurzer Zeit austrocknen und eine Ansprache erschweren.

Im zentralen Grabungsschnitt wurde für die kommende Woche ein neues Vermessungssystem eingerichtet, um die Aunfahme der zunehmend komplizierten Befundsituation zu erleichtern. Die beiden aufgefundenen Keramikgefäße sind derweil geborgen. Ein sogenannter Kugeltopf – ein für das Mittelalter typisches Gefäß, das zeitlich sicherlich noch näher bestimmt werden kann – ist tatsächlich vollständig erhalten.

Die Erweiterung des östlichen Grabungsschnitts beginnt.

In der östlichen Grabungsfläche gingen die Grabungs- und Dokumentationsarbeiten routiniert von der Hand. Starker Wind gestaltete das Schattengeben für die Fotoaufnahmen allerdings eher zu einem Segelmanöver. Die Erweiterung des Schnittes in Richtung Norden brachte neue Erkenntnisse über den Aufbau der Wallanlage. So konnten knapp unterhalb der heutigen Oberfläche verkohlte Hölzer gesichert werden, die in Zusammenhang mit den darunter vorgefundenen Langhölzern für eine mehrlagige Kastenkonstruktion sprechen. Ob sich dieser Verdacht bestätigt, wird die nächste Woche zeigen.

Gar nicht so einfach: Schattenspenden bei böigem Wind.

Mittlerweile hat es sich offenbar herumgesprochen, dass wir spannende Entdeckungen zu zeigen haben. Neben den lokalen Pressevertretern besuchten auch Freunde und Förderer des Museums- und Heimatvereins die Grabung und spendierten den Teammitgliedern unter anderem ein leckeres Eis. So kamen bei sonnigem Wetter und Dünensand direkt Strandgefühle auf, die das Wochenende einläuteten.

Wie viele Leute braucht man zum Freilegen eines mittelalterlichen Topfes?

Damit ist die erste Hälfte der Kampagne bereits Geschichte. Das Team ist an den Aufgaben gewachsen. Die Schwielen an den Händen werden größer, die Plana exakter und schwarzgefärbte Knie zu einem dauerhaften Look – allerdings ist das Team motivierter denn je.

Scherben bringen Glück

Die gute Stimmung vom Vortag ging schon vor dem Frühstück in große Freude über: Im Nordbereich ruhten heute die Arbeiten, da im Innenbereich ziemlich schnell viele fleißige Helfer vonnöten waren. Ein nahezu vollständiges Gefäß lag zwar in Scherben, lässt sich aber mit ziemlicher Sicherheit wieder komplett zusammensetzen. Große Keramikscherben kamen auch im zweiten Innenquadranten zutage und nach sorgfältiger Freilegung sogar eine dichte Keramikkonzentration sowie ein bislang nicht näher bestimmbares Eisenobjekt. Ganz in der Nähe dieser Funde deutet sich eine Lehmpackung an, die morgen näher untersucht werden soll. Da in dieser fundreichen Schicht einige Verfärbungen auf Pfostenstellungen hinweisen, wurde vielleicht die erhoffte Innenbebauung erfasst. Das Fundmaterial verweist zwar in das späte Mittelalter und damit einige hundert Jahre nach der Errichtung der Wallanlage. Immer deutlicher zeichnet sich jedoch ab, dass die Sassenburg auch zu späteren Zeiten als Aufenthaltsort gedient hat.

Im östlichen Abschnitt wurden die bisher freigelegten Baubefunde weiterverfolgt. Zudem wurden die notwendigen Vorarbeiten erledigt, um die Untersuchungsfläche etwas nach Norden zu erweitern und damit die querliegenden Hölzer in Gänze sowie den Anschluss an die wallparallelen Balken zu erfassen. Das verbaute Holz ist jedoch derart fragil und von Wurzeln durchzogen, dass die Freilegung sehr aufwendig und zeitraubend ist. Doch wie die bisherigen Ergebnisse zeigen, lohnt der Aufwand.

Das gewaschene und zum Trocknen ausgelegte Fundmaterial aus dem Innenbereich der Anlage.

Die Begeisterung über die heute entdeckten Funde hielt sogar bis nach Feierabend an. Die Keramik wurde gewaschen und zum Trocknen ausgelegt, um sie sie in den kommenden Tagen näher zu bestimmen. Damit ging ein weiterer ereignisreicher Grabungstag zu Ende. Mal sehen, was uns morgen erwartet.

Tiefer, schneller, breiter

Es geht voran. Jede helfende Hand wird gebraucht. Ob am Sieb, beim Holzfreilegen, Putzen oder Dokumentieren. Auch in diesem Jahr gibt es wieder emsiges Treiben auf der Sassenburg. Bei drei großen Grabungsflächen mit mehreren Abschnitten, verschiedenen Quadranten, Profilen, Plana, Befunden und Schichteinheiten gilt es, die Übersicht zu behalten. Eine sorgsame Dokumentation ist dafür unerlässlich.

Die gestern im östlichen Grabungsschnitt andeutungsweise erfassten Querhölzer wurden heute zur Gewissheit. Sie grenzen deutlich das helle Einfüllmaterial des Wallinneren von dem seitlichen, mit Holzkohle durchsetzten Versturzmaterial ab. Eine kleine Überraschung war die Entdeckung eines weiteren potentiellen Pfostens an der Innenseite der mittleren Balkenlage. Die Situation ähnelt sehr dem bereits gestern an der äußeren Balkenlage aufgedeckten Befund. Zeichnet sich hier eine Regelhaftigkeit ab? Es ist jedenfalls denkbar, wenn nicht wahrscheinlich, dass die wallparallelen Balken mit senkrechten Pfosten gesichert waren. Der Fund einer frühmittelalterlichen Randscherbe – wohl eines Kumpfes oder einer Schale – rundete den Tag in diesem Bereich in diesem Teil der Grabung ab.

Die Querbalken im Planum des östlichen Grabungsschnitts.

Im zentralen Grabungsbereich begann die Dokumentation des ersten Abschnittes, während in einem zweiten Bereich weiter fleißig geschaufelt wurde. Zahlreiche Keramikfunde und eine rechteckige Verfärbung machen Mut, dass die Mühe lohnt. Jedoch erwarten wir erst in den tieferen Schichten Befunde, die zur Bauzeit des Ringwalls passen. Doch dafür bedarf es noch einer Menge Arbeit.

Die verbrannten Balken müssen freigepinselt werden.

Im nördlichen Wall konnten die verkohlten Bauhölzer in Richtung Innenraum weiterverfolgt werden. Einige rundliche Verfärbungen entlang der Balken könnten ebenfalls Pfosten darstellen. Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Konstruktion mit der im Ostabschnitt vergleichbar ist.

Also, es bleibt genug zu tun. Der nächsten Grabungstag wird sicherlich wieder spannend.

Es riecht nach mehr!

Selbst die von der nahegelegenen Biogasanlage herüberwehenden Gerüche konnten den Enthusiasmus an der Sassenburg nicht stoppen – das lag an den neu aufgedeckten Bodenstrukturen und tollen Funden.

Der Tag begann mittlerweile routinemäßig mit ausgiebigen Dokumentationsarbeiten, bevor im Nordschnitt bereits mit dem fünften Planum an der Wallgruppe begonnen wurde. Immer deutlicher zeichnet sich hier die verkohlte Wallkonstruktion ab. Ein größeres Stück Holz scheint genügend Jahrringe aufzuweisen, um es exakt datieren zu können.

Bei grellen Lichtverhältnissen ist es nicht immer leicht, überhaupt noch etwas auf dem Notebook zu erkennen. Aber eine Jacke hilft….
Das Fragment eines Wetzsteins aus der Verfüllung des Walls.

Weitere interessante Erkenntnisse wurden auch im östlichen Abschnitt der Grabung gesichert. Ein Highlight war das gut erhaltene Stück eines Wetzsteines, der an mehreren Seiten Schleifspuren aufweist. Etwas weiter innerhalb des östlichen Abschnittes zeichnen sich die offenbar wallparallelen Balken und die stabilisierenden Querbalken immer deutlicher ab. Spannend sind außerdem die Reste von ehemaligen Pfosten, die vermutlich dazu gedient haben, den inneren Wallaufbau abzustützen.

Im Inneren der Sassenburg begannen heute zudem die Untersuchungen in einem großen, insgesamt 100 Quadratmeter großen Grabungsschnitt. Schon kurz unter der Oberfläche konnte mehrere unterschiedliche mittelalterliche Keramikfragmente freigelegt werden. Einige der Scherben könnten zu einem einzigen Gefäß gehören. Diese Funde werden durch einige vereinzelte, aber gut erhaltene Silex-Fragmente ergänzt.

Die neuen Untersuchungsflächen im Inneren der Anlage aus der Vogelperspektive.
Keramik aus den neuen Untersuchungsflächen im Burginneren.

Diese zahlreichen Funde und Befunde spornen dazu an, weiter in die Tiefe vorzudringen – auch wenn das zunächst bedeutet: Schaufeln, schaufeln, schaufeln!

Schaufeln, schaufeln, schaufeln!!

Neue Woche, neue Herausforderungen…

Nach einem ereignisreichen und zugleich erholsamen Wochenende startete das Team heute hochmotiviert in die neue Woche an der Sassenburg. Im östlichen Grabungsschnitt begann der Tag mit der Vermessung und Dokumentation der bisher freigelegten verbrannten Holzreste der Wallkonstruktion. In der Wallaufschüttung fanden sich mehrere Ortsteinbrocken, die offenbar im Zuge der Errichtung des Walls zusammen mit dem übrigen Aufschüttungsmaterial an ihren Fundort gelangt sind. Offenbar war der Ortstein also bereits zum Zeitpunkt der Erbauung der Burg vorhanden – eine nicht unwichtige Erkenntnis! Im Anschluss wurden die verstürzten und verkohlten Holzreste bis zur kompakten Brandschicht abgetragen und der Schnitt in östliche Richtung erweitert, wo ebenfalls eine verbrannte Holzkonstruktion erwartet wird. Abschließend erfolgte noch eine Dokumentation des neuen Abschnitts unter anderem mit Hilfe der Drohne.

Dokumentation mit dem Tachy am östlichen Grabungsschnitt.

Am nördlichen Wall ließ sich heute eine weitere massive Brandschicht auf der Wallkuppe freilegen. In dieser konnte eine vermutlich ebenfalls verstürzte und nahezu vollständig verkohlte Holzkonstruktion festgestellt werden. Somit deutet nun auch im Norden einiges auf eine nach innen orientierte und durch Hölzer eingegrenzte Wallschüttung hin. Zudem förderte der Schnitt einige Stücke Silex und einige kleinere Keramikfragmente zu Tage, die passend zur Freitag aufgefundenen Scherbe in das Frühmittelalter datiert werden kann.

Blick von der Wallkuppe am nördlichen Grabungsschnitt ins Burginnere.

Der Boden für eine Verlängerung des Schnittes wurde nun bereitet, sodass morgen voller Elan ins Burgzentrum vorgedrungen werden kann.

Alles Gute kommt von oben

Der letzte Tag der ersten Woche fing zwar regnerisch an, doch konnte das Wetter das Team der Sassenburg nicht daran hindern, die Arbeiten erfolgreich fortzusetzen. Um für die kommende Woche gut vorbereitet zu sein, kamen die Dokumentationsarbeiten in beiden Grabungsbereichen vorläufig zum Abschluss.

Das bedeutet, dass sowohl am östlichen als auch am nördlichen Wall die Brandschichten, Holzlagen und einzelnen Schichtänderungen fotografiert, schriftlich erfasst und digital eingemessen wurden. Hierbei kam unter anderem auch die Drohne des Museums- und Heimatvereins zum Einsatz.

Blick auf den östlichen Grabungsschnitt. In der Mitte sind deutlich die schwarzen Brandschichten der hölzernen Wallkonstruktion zu erkennen.

Mittlerweile sitzen die einzelnen Handgriffe schon viel besser als zu Beginn der Grabung, was den Fortgang der aufwendigen, aber notwendigen und wichtigen Dokumentation beschleunigt. Auf der nördlichen Grabungsfläche wurden zudem die am Vortag angelegten Plana abgeschlossen, jedoch noch ohne eindeutige Erkenntnisse preiszugeben. Das Auffinden einer weiteren frühmittelalterlichen Keramikscherbe macht aber Hoffnung, dass wir nun auch im Nordbereich die interessanten Schichten erfasst haben.

Der nördliche Grabungsschnitt.

Nach einer Regenpause im Grabungszelt ging es mit dem Abtiefen auf der Wallinnenseite weiter voran. Auch hier wie im östlichen Grabungsschnitt landeten – neben vielen Holzkohlestückchen – wieder Keramikfunde im Sieb. Der Regen hatte zudem einen positiven Effekt auf die Erkennbarkeit der einzelnen Bodenschichten, die sich nach der Durchfeuchtung wesentlich besser unterscheiden lassen.

Zum Abschluss wurde ein neuer, zentraler Grabungsabschnitt im Burginneren abgesteckt. Neugierig, was sich darunter verbirgt, geht es nun ins wohlverdiente Wochenende.

36 Grad und es wird noch heißer…

Nach einem staubigen Tag gestern forderten sommerliche Temperaturen das Team an der Sassenburg heute zusätzlich. Im nördlichen Grabungsschnitt standen zunächst Dokumentationstätigkeiten im Vordergrund. Im Anschluss begannen dann die Vorarbeiten, um den Schnitt weiter in das Innere der Sassenburg zu verlängern. Hier erhofft sich das Grabungsteam Hinweise zur Bebauung und möglichen Nutzung der Burganlage. Das dabei freigelegte Sediment erscheint zunächst jedoch sehr stark umgeschichtet. Das dürfte mit den vor einigen Jahrzehnten durchgeführten Aufforstungsarbeiten in Zusammenhang stehen, als das Gelände mit dem Tiefpflug bearbeitet wurde. Dennoch kamen einzelne Silexartefakte zum Vorschein sowie eine momentan nicht sicher datierbare Keramikscherbe, die gegenwärtig nur als “Importware” angesprochen werden kann. Die Untersuchung der gestrigen Befunde rund um die vergangenen Holzbalken an der Wallkuppe im nördlichen Bereich gingen ebenfalls weiter voran. Dabei zeigte sich, dass weitere, kleinere Hölzer im Kern des Walles verbaut worden sind.

Fachsimpeln am Grabungsschnitt.

Im östlichen Abschnitt blieb es bei der Freilegung der mächtigen Holzkohlepakete im oberen, abgebrannten Wallbereich weiterhin staubig und duster. Allmählich zeichnen sich jedoch die Konturen der inneren Wallkonstruktion etwas deutlicher ab. Zudem wurden innerhalb der verkohlten Konstruktion weitere frühmittelalterliche Keramikscherben gefunden. Hoch motiviert geht es deshalb in den letzten Arbeitstag der ersten Grabungswoche.

Dokumentationsarbeiten im „Schattenriss“.