Befahrung des Lehrbergwerks Roter Bär

09. Juli 2024 – Exkursionsbericht von R. Bartoschewitz

Die von etwa 1800 bis Mitte der 1860er Jahre von Eigenlehnern betriebene Eisenerzgrube Roter Bär bildet den Kern des gleichnamigen Lehrbergwerkes und wird von der Arbeitsgruppe Bergbau unter dem Dach des St. Andreasberger Vereins für Geschichte und Altertumskunde e.V. betrieben. Die 1988 gegründete Arbeitsgruppe hat ihre Aktivitäten mittlerweile auf den gegenüberliegenden Beerberg ausgedehnt, wo sich die frühsten Stätten des um 1520 aufgenommenen Silbererzbergbaus befinden. Heute können hier insgesamt fünf wieder aufgewältigte alte Gruben befahren werden, die von den ehrenamtlichen Forschern der AG betreut werden. Im Beerberg, der über- wie auch untertage ein imposantes Montandenkmal darstellt, verbirgt sich ein Stollen- und Streckensystem mit einer Gesamtlänge von rund 34 Kilometern. Ziel ist es, die alten Bergwerke im Bereich des Wennsglückter- des Reiche Troster- und Jacobsglücker Ganges wieder befahrbar zu machen und die Aufschlüsse montanarchäologisch und geowissenschaftlich zu untersuchen und für zukünftige Generationen zu erhalten.

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Gute Laune & gute Unterhaltung: Sommerferienprogramm der Gifhorner Museen

Für alle Kinder, die die zweite Ferienhälfte in Gifhorn und Umgebung verbringen, gibt es in den beiden Museen im Kavalierhaus (EMMA – Museumswohnung im Kavalierhaus) und im Historischen Museum Schloss Gifhorn viel zu entdecken, auszuprobieren und zu basteln.

Vom Keller bis zum Dachboden – Schnitzeljagd im EMMA – Museumswohnung im Kavalierhaus

Los geht es am Montag, 15. Juli 2024, um 10 Uhr mit einer Schnitzeljagd im EMMA – Museumswohnung im Kavalierhaus. Die Museumsräume waren viele Jahre das Zuhause von Emma Wrede. In ihrer Wohnung, die so erhalten geblieben ist, wie sie sie 1992 zurückgelassen hat, erinnert alles an sie und zeigt wie sie gelebt, gewohnt und gewirtschaftet hat.

Vom Keller bis zum Dachboden gibt es viel zu entdecken. Und um bei der Schnitzeljagd ans Ziel zu gelangen, müssen Fragen beantwortet oder knifflige Rätsel gelöst werden. Und für die Ausdauer beim Suchen und Entschlüsseln gibt es natürlich eine Belohnung.

Das Angebot richtet sich an Kinder zwischen acht und zwölf Jahren.  Der Kostenbeitrag pro Kind beträgt vier Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Geht das noch oder kann das weg – Bastelworkshop im Historischen Museum Schloss Gifhorn

Eine große Müllhalde hat sich in der Kasematte des historischen Museums angesammelt. Aber was soll Müll im Museum? Er wartet darauf, dass während eines Workshops am Mittwoch, 17. Juli aus diesen gebrauchten und weggeworfenen Materialien etwas Neues entsteht. Upcycling ist also das Motto der Stunde. Angesprochen sind Mädchen und Jungen zwischen acht und zwölf Jahren, die gerne kreativ mit alten Sachen basteln und neue Kreationen. entstehen lassen möchten. Ausgangspunkt ist die neue Sonderausstellung, „WeltSpielZeug“, in der selbst gefertigte Spielzeuge aus drei Kontinenten zu sehen sind.

Der Workshop startet um 9:30 Uhr und dauert ca. 2 Stunden. Material stellt das Museum. Gerne dürfen gereinigte Dosen, Plastikflaschen, Pappe oder andere Dinge mitgebracht werden.

Der Kostenbeitrag pro Kind beträgt vier Euro.

Eine Anmeldungen sind erforderlich. Mail: veranstaltungen@museen-gifhorn.de oder Tel: 05371 9459 106

„Goldgräberstimmung im Historischen Museum Schloss Gifhorn“

Ferienaktion im Historischen Museum Schloss Gifhorn in Kooperation mit der Geowissenschaftlichen AG

 „Goldwaschen“ das Wort sagt es, hat mit dem glänzenden, begehrtem Edelmetall zu tun – und mit Waschen. Dazu braucht man Wasser. Davon wird es am Mittwoch, 24. Juli, im Historischen Museum Schloss Gifhorn reichlich geben. Von 10.30 bis 12 Uhr sind Kinder zwischen acht und 14 Jahren zur Ferienaktion „Goldwaschen“ eingeladen.

Unter fachkundiger Anleitung werden die Kids an das Thema Goldwaschen herangeführt und können gleich das Erlernte mit der Waschpfanne in die Praxis umsetzen. Selbstverständlich darf dann die Ausbeute mit nach Hause genommen werden und zum Abschluss gibt es ein Goldwasch-Diplom!

Bitte unbedingt wetterfeste Kleidung und Schuhe tragen oder Wechselkleidung mitbringen.

Eine Anmeldungen sind erforderlich. Mail: veranstaltungen@museen-gifhorn.de oder Tel: 05371 9459 106

Kosten: 5,- € pro Kind.

Licht auf dunkle Jahrhunderte: Archäologische Ausgrabungen an der Sassenburg bei Gifhorn

Vortrag im Rahmen der Geschichtswerkstatt Gifhorn am 28. Mai, 19 Uhr

Manchmal steckt in lokalen Legenden ein wahrer Kern, der sich archäologisch belegen lässt. Das zeigen Untersuchungen, die seit 2019 von der Kreis- und Stadtarchäologie gemeinsam mit der Universität Leipzig, der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft im Museum und Heimatverein Gifhorn e.V. und weiteren Projektpartnern an der Sassenburg östlich von Gifhorn durchgeführt werden. 

Die in der Heimatliteratur seit Langem bekannte Anlage war in der Vergangenheit immer wieder Gegenstand verschiedener Spekulationen: Handelt es sich um eine Verteidigungsanlage Karls des Großen? Wurde sie in sächsischer Zeit als Befestigung gegen die Slawen errichtet? Oder wurde sie erst viel später im 13./14. Jahrhundert erbaut? Und was hat es mit der sogenannten Balkburg auf sich, die ebenfalls ganz in der Nähe zwischen Dannenbüttel und Gifhorn vermutet wird? 

Seit 2019 erforschen die Kreis- und Stadtarchäologie, die Archäologische Arbeitsgemeinschaft Gifhorn und Studierende der Archäologie von der Universität Leipzig die Sassenburg (Foto: Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn).
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Archäologische Busexkursion im Landkreis Gifhorn am 25. Mai

Im Gebiet des heutigen Landkreises Gifhorn nördlich der Aller gibt es interessante Bau- und Bodendenkmäler zu entdecken. Frühmittelalterliche Befestigungen wie die Ringwallanlage „Sassenburg“ oder die sogenannte „Bernwardsburg“ bei Wahrenholz erzählen von historischen Konflikten zwischen Sachsen und Slawen im späten 10. Jahrhundert. An der Grenze zwischen dem heutigen Sachsen-Anhalt und dem Land Niedersachsen liegt die Landwehr von Rade – eine der besterhaltenen Grenzbefestigungen des Mittelalters in Niedersachsen. Die Burganlage in Knesebeck stammt ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert und dokumentiert die konsolidierten Machtverhältnisse im späten Mittelalter. Hinzu kommen große und kleine Denkmäler wie das Scheibenkreuz von Rade, mittelalterliche Rundlingsdörfer oder die sogenannte „Burg Wickeloh“ bei Groß Oesingen. Letztere wurde nach dem Ersten Weltkrieg durch den völkisch-esoterischen Neutemplerorden erworben, dessen Mitglieder den ehemaligen Pflanzkamp für den „heiligen Hain des Gottes Wih“ hielten und zu einer Niederlassung ausbauen wollten.

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Befahrung des Salzbergwerkes in Grasleben

11. April 2024

von Rainer Bartoschewitz

Das Salzbergwerk Braunschweig-Lüneburg in Grasleben ist das letzte noch aktiv abbauende Bergwerk in Niedersachsen und fördert etwa 650.000 t Steinsalz für die chemische und Lebensmittelindustrie, als Auftausalz sowie als Tiernahrung (Lecksteine) aus der Allergraben Salzstruktur, einer etwa 50 km langen und 1 km breiten Salz-Aufpressung (Diapir) in einer grabenartigen Spalte zwischen Wolfsburg und Oschersleben. Mit der Gebietsreform 1974 wurde Grasleben vom Landkreis Gifhorn dem Landkreis Helmstedt zugeordnet.

Abb. 1: Teilnehmer der Geowissenschaftlichen AG des MHV und begleitende Mitarbeiter des Salzbergwerks Braunschweig-Lüneburg auf der 540 m Sohle

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Kataster der Geschiebefunde im Landkreis Gifhorn

Aktualisiert: 22.04.2024

Ein Vortrag der geowissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft

Rainer Bartoschewitz wird in seinem Vortrag am Dienstag, 14.05.2024 ab 19.00 Uhr im Historischen Museum Schloss Gifhorn, über die Herkunfts-Bestimmung der Geschiebe und den Stand des Geschiebekatasters des Landkreises Gifhorn berichten.


Die Gletscherströme der Eiszeit aus Skandinavien hobelten die Erdoberfläche, transportierten die „Späne“ in südliche Richtung und lagerten sie als Geschiebe ab. Anhand der abgelagerten Gesteine lässt sich zum Teil deren Herkunft bestimmen und somit auch der Verlauf der Gletscherbewegungen. Ein bereits begonnenes Geschiebekataster mit Funden aus dem Landkreis Gifhorn wird mit dem Workshop Geschiebe II erweitert.
Der Eintritt ist wie immer frei, Spenden sind willkommen.


Wir freuen uns auf ihr Kommen.


Glück auf,

Ihr

Rainer Bartoschewitz

Musik aus der Zeit von Herzog Franz in der Gifhorner Schloss-Kapelle

Nur zehn Jahre regierte Franz von Braunschweig-Lüneburg das Herzogtum Gifhorn, in dieser Zeit ließ er die Kapelle des Schlosses Gifhorn bauen. Sie wurde im Jahr 1547 fertiggestellt. Ein ganz besonderes Konzert in dieser Kapelle bietet der Musiker Ralf Thomas am Sonntag, 3. März, um 17 Uhr: er lädt zu einer musikalischen Zeitreise in die Renaissance ein. Ausgewählt hat er ausschließlich zeitgenössische Stücke von Komponisten, die Herzog Franz gekannt hat oder denen er persönlich begegnet sein könnte. Dazu zählen Martin Luther, Ludwig Senfl, Heinrich Isaak und Johann Walter.

Begleitet wird Thomas von dem Gifhorner Ensemble für alte Musik, weiteren Gastmusikern und begleitenden Sängerinnen und Sängern sowie einem kleinen Kinderchor. Zu Gehör kommen verschiedene Renaissanceblockflöten und Gambe. Insgesamt werden knapp 20 Künstlerinnen und Künstler vor dem Altar der Kapelle auftreten.

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Die Siedlung des Königs? Aktuelle Forschungen zur Bronzezeit am Königsgrab von Seddin

Am Dienstag, den 13. Februar 2024, 19 Uhr, folgt der letzte Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“. Der Archäologe Dr. Immo Heske vom Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Göttingen berichtet über aktuelle archäologische Untersuchungen im Umfeld der bedeutendsten Grabanlage der jüngeren Bronzezeit im nördlichen Mitteleuropa, dem sogenannten Königsgrab von Seddin. Der Veranstaltungsort ist der Rittersaal im Schloss Gifhorn.

Mit dem Fundort Seddin in der Prignitz sind für die jüngere Bronzezeit in Mittel- und Nordeuropa herausragende archäologische Funde verbunden. Besonders das Inventar aus dem monumentalen Grabhügel des sagenhaften „König Hinz“ mit seinen zahlreichen Bronzebeigaben liefert eine entscheidende Grundlage für Überlegungen zu den internationalen Beziehungen von hochrangigen Personen in ihrem europäischen Kontext. Seit dem Jahr 2015 unternimmt das Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen unter der Leitung von Dr. Immo Heske Prospektionsgrabungen im Umfeld des Großgrabhügels. Die bisher freigelegten Befunde umfassen Pfostenstrukturen, Siedlungsgruben und eine Vielzahl an Gar- oder Feuergruben. Die absoluten Datierungen und das Fundmaterial lassen ein ausgedehntes facettenreiches Siedlungsareal des 10. bis 8. Jh. v. Chr. vermuten.

Freilegung eines jungbronzezeitlichen Gefäßes (Foto: I. Heske, Sem. UFG Göttingen).
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Feuergruben, Burgen und Schlüsselhaken: Ausgrabungen und Neuentdeckungen im Landkreis Gifhorn – ein Rückblick auf das Jahr 2023

Der Beginn eines neuen Jahres ist stets ein guter Anlass, auf Vergangenes und Erreichtes zurückzublicken. Der traditionelle Jahresrückblick der Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn richtet das Augenmerk wie immer auf die archäologischen Neufunde und Entdeckungen, die im Laufe des vergangenen Jahres ans Tageslicht gekommen sind. Was wurde im Jahr 2023 gefunden? Was erzählen uns die Neufunde über die Geschichte unserer Region? Und wie lässt sich das alles in einen größeren Kontext einordnen?

Archäologische Sondagen im Neubaugebiet Neubokel-Rehbohm, Stadt Gifhorn (Foto: Kreis- und Stadtarchäologie).
Schlüsselhaken mit der Darstellung der Heiligen Margarethe (Foto: Kreis- und Stadtarchäologie).

Themen des diesjährigen Vortrags sind unter anderem zwei fast 500 Jahre alte Eichenstämme aus Lüben bei Wittingen, rätselhafte Feuergruben bei Weddersehl und Grabungsergebnisse aus dem Neubaugebiet „Rehbohm“ in Gifhorn-Neubokel. Der Referent Dr. Ingo Eichfeld gibt einen Einblick in die neuesten Forschungen zur frühmittelalterlichen Ringwallanlage Sassenburg und an vergleichbaren Befestigungen im Landkreis Gifhorn. Ein weiteres spannendes Kapitel bilden die Neufunde, die von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in dem geplanten Neubaugebiet Kirchsteig in Brome entdeckt worden sind, sowie andere archäologische (Zufalls-) Entdeckungen. In diesem Jahr reicht das Spektrum von vorgeschichtlichen Schmuck- und Trachtbestandteilen aus der Bronze- und Eisenzeit über Gewandschließen der ersten Christen bis hin zu einem besonderen Schlüsselhaken der frühen Neuzeit. Es ist für jede(n) etwas dabei.

Der Vortrag findet am Dienstag, 9. Januar, um 19 Uhr im Rittersaal des Schlosses Gifhorn statt. Der Eintritt zu der Veranstaltung, die von der Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn in Zusammenarbeit mit der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft im Museums- und Heimatverein Gifhorn e.V. organisiert wird, ist wie immer frei. Spenden für die Archäologische Arbeitsgemeinschaft sind willkommen!
Der Vortag wird auch per Zoom übertragen. Der Zugangslink lautet:

https://us06web.zoom.us/j/8449614465?pwd=ZGV5MFJZL2dSYUVGUlFBdEJETjZ5QT09