Mir zur Freude, Euch zum Nutzen: Carl Friedrich Gauß` Wirken für die Wissenschaft

Sonderausstellung im Historischen Museum Schloss Gifhorn

Carl Friedrich Gauß (geb. am 30.04.1777 Braunschweig, gest. am 23.02.1855 in Göttingen) zählt zu den größten Wissenschaftlern aller Zeiten. Seine Forschungen auf den Gebieten der Astronomie, Mathematik, Geodäsie und Physik waren von bahnbrechender Bedeutung und sind bis heute Grundlage zahlreicher Errungenschaften in Naturwissenschaft und Technik.
Vor rund 200 Jahren erhielt Gauß von König Georg IV. den Auftrag zu einer Gradmessung von Göttingen nach Hamburg. Die Arbeiten sollten zur Bestimmung der exakten Erdgestalt beitragen. Diese Vermessung wurde 1828 auf das gesamte Königreich Hannover ausgedehnt. Die Vermessung erfolgte mit Hilfe der Triangulation, einer Dreiecksvermessung. Gauß‘ Entwicklung des Heliotrops ermöglichte es, mit Hilfe von Sonnenstrahlen die Messpunkte sehr exakt anzuvisieren.

Mit dieser Königlich Hannoverschen Landesvermessung wurde die Basis für eine genaue Kartographie für Handel und Verkehr geschaffen. Die Arbeiten waren somit insbesondere für die auszubauende Infrastruktur von großer Bedeutung.

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Der NDR im Historischen Museum Schloss Gifhorn

Der NDR war im Historischen Museum Schloss Gifhorn zu Gast. Unter der Rubrik „Hallo Niedersachsen, Mein Lieblingsplatz“ filmte und interviewte Frau Doretta Farnbacher vom NDR unsen Zweiten Vorsitzenden Martin Seth in den Räumlichkeiten des Museums. Martin Seth stellte das Museum als seinen Lieblingsplatz vor und erzählte von seinen ehrenamtlichen Aufgaben als Fotograf für das Museum. Der Beitrag kann in der NDR-Mediathek angeschaut werden.

Bei den Dreharbeiten (Foto: privat).

SteinZeit: Archäologische Funde aus der Sammlung Peter Deecke

Die Landschaft beiderseits des Aller-Urstromtals ist besonders reich an steinzeitlichen Fundstellen. Der 2022 verstorbene Sammler und Hobbyarchäologe Peter Deecke aus Braunschweig hat zahlreiche dieser Plätze entdeckt und regelmäßig aufgesucht. Die daraus entstandene Sammlung wurde von der Familie Deecke an die Kreis- und Stadtarchäologie übergeben.

Vom 10. Mai bis zum 22. Juni zeigen die Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn und die Archäologische Arbeitsgemeinschaft im Museums- und Heimatverein Gifhorn e.V. ausgewählte Funde der Sammlung Peter Deecke im Kavalierhaus in Gifhorn, Steinweg 3. Ein Besuch der Ausstellung ist zu den regulären Öffnungszeiten des Kavalierhauses möglich (Dienstag und Samstag: 11–13 Uhr, Donnerstag, Sonn- und Feiertage: 14–16 Uhr). Der Eintritt ist frei.

Archäologische Funde aus der Sammlung von Peter Deecke (Foto: B. Schürmann).
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Programm der GeoAG 2025

Programm und aktuelle Informationen der Geowissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für das Jahr 2025

Aktualisiert: Dienstag, 26.08.2025, 17.35 Uhr

Allgemeine Hinweise:

Wir bieten allen Interessierten und (Hobby)- Geologinnen und Geologen seit Anfang des Jahres 2025 jeweils vor den Vorträgen Gelegenheit, Fundstücke begutachten zu lassen, Rat einzuholen und Informationen auszutauschen oder einfach zum Small-Talk. Angedacht ist dazu zunächst eine halbe Stunde vor den Vorträgen, also ab ca. 18.30 Uhr. Die Vorträge beginnen weiterhin um 19.00 Uhr im:

GWG-Treff-PUNKT 53, Dannenbütteler Weg 53, 38518 Gifhorn.

Wir sind für Sie, für euch, da und freuen uns auf die kommenden Veranstaltungen.

Zu allen zeitnah anstehenden Vorträgen, Exkursionen und sonstigen Veranstaltungen erscheinen auf dieser Homepage wie gewohnt weitere Beschreibungen.

Beschreibungen der nächsten Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge:

30.08.2025: Goldwaschkurs für Alle

Bei uns gibt es am Samstag, 30.08.2025, einen Goldwaschkurs für 3 .- €/ Person!!

Wir sind das Original und bei uns gibt es kein Fake!!

Durch uns werden alle, Klein und Groß, zu kompetenten Goldwäscherinnen und Goldwäschern. Der erfahrene Goldwäscher Klaus Dyck steht für alle Fragen rund um das gesamte Thema „Gold“ zur Verfügung. Zudem geben seine Mannschaft und er, allesamt praktische Goldwäscher, leicht umzusetzende Anleitungen, um selbst Gold zu waschen. Dieses kann vor Ort sofort ausgiebig ausprobiert werden. Das gewaschene Gold geht in das Eigentum der waschenden Person über.

Und ja: es handelt sich NATÜRLICH um echtes Gold!!

Waschschüsseln, Pipetten und Aufbewahrungsröhrchen werden bereitgestellt. Das Röhrchen mit dem gewaschenen Gold bleibt anschließend bei der jeweils waschenden Person.

Leitung: Klaus Dyck

Ort: Dorfmarkt Gamsen, Hof Lüdde, Hamburger Straße 43, Gifhorn-Gamsen

Zeit: 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr

Kosten: 3.- Euro/ pro Person u. Waschgang (ausschließlich Materialkosten; keine Freiwäschen oder Ermäßigungen, auch nicht für Mitglieder des MHV oder sonstige)

Anmeldung: nicht erforderlich

Haftungsregeln:

Die Teilnahme auch an dieser Aktion findet auf eigenes Risiko statt.
Regressansprüche gegenüber dem Museums- und Heimatverein
Gifhorn e.V., der Veranstaltungs- und Stand-Leitung sowie dem oder den Grundstücksbesitzer(n) bzw. sind ausgeschlossen und können nicht geltend
gemacht werden. Darüber hinaus haften die Teilnehmer/innen für jegliche
Schäden, die durch sie vorsätzlich oder fahrlässig verursacht werden, in vollem Umfang.

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Archäologische Vortragsreihe beginnt mit einem Vortrag zu den Großsteingräbern in der Altmark

Wenn die Tage kürzer und die Abende länger werden, geht die Vortragsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“ in eine neue Runde! Unter dem Titel „Megalithrouten in Sachsen-Anhalt – Wege in die Steinzeit“ nimmt die Archäologin Dr. Barbara Fritsch vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt ihr Publikum mit auf eine Reise zu den jungsteinzeitlichen Großsteingräbern in der Altmark. Los geht’s am 15. Oktober 2024 um 19 Uhr im Museum Burg Brome. Wie in den Vorjahren wird der Vortrag auch per Zoom im Internet übertragen (siehe unten).

Einweihung der Megalithroute in der westlichen Altmark am Großsteingrab in Stöckheim (Foto: Anja Lochner-Rechta).
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Das war’s – noch lange nicht!

Auch die schönste Grabung endet irgendwann, so auch unsere Sassenburg-Kampagne in 2024. In den beiden noch aktiven Grabungsschnitten wurden heute noch letzte Dokumentationsarbeiten durchgeführt, so etwa am Grabenkopf die Aufnahme eines weiteren Planums oder auf der Wallkuppe die Aufnahme mehrerer Profile. Anschließend war Aufräumen und Einpacken angesagt: Siebe mussten auseinandergebaut, Werkzeug gesäubert, Funde verpackt und alles in Autos und Anhänger verstaut werden, damit wir das Gerät und die Früchte unserer Arbeit zurück zur Kreis- und Stadtarchäologie bringen konnten.

Ein weiteres Planum vom Grabenkopf aus der Drohnenperspektive.

Archäologie ist Teamwork! Wie in den Vorjahren konnten wir wieder auf die tatkräftige Hilfe zahlreicher Freiwilliger bauen: Heinz Merten hat wieder seine Motorsense geschwungen. Stefan Lippel und Jörg Thaden haben uns einen Bauwagen organisiert. Jan Stand hat uns seine Wiese als Lagerplatz zur Verfügung gestellt. Serina Hoffmann und Thomas Mook von der Stadt haben uns bei der Unterbringung der Gäste aus Leipzig geholfen. Die Landfrauen aus Dannenbüttel haben für Energie gesorgt – in Form von Kuchen! Die VGH Stiftung und der Museums- und Heimatverein Gifhorn e.V., die Gemeinde Sassenburg und der Landkreis Gifhorn haben uns finanziell und logistisch unterstützt! Allen Genannten und Ungenannten gilt unser Dank!

Alles verstaut? Das Grabungsgerät muss wieder zurück in die Kreis- und Stadtarchäologie.

Kohle, Holz, Flint, Keramik – und in diesem Jahr sogar Perlen! Nicht nur die Bandbreite unserer Fundpalette, auch unser Wissen über den Aufbau der Ringwallanlage ist in den letzten beiden Wochen wieder etwas größer geworden. Die kommenden Monate werden wir uns intensiv mit der Aufarbeitung beschäftigen, werden mit Spannung auf Laborergebnisse warten und Pläne zeichnen, um die archäologischen Erkenntnisse über „unsere Sassenburg“ in Schriftform der interessierten Öffentlichkeit näher zu bringen. Das Ende der Grabungen? Ja. Das Ende der Geschichte? Mit Sicherheit nicht!

Das Grabungsteam verabschiedet sich für 2024.

Das Graben der Anderen

Die Untersuchungen an der Sassenburg neigen sich dem Ende entgegen. Es galt, die letzten Befunde zu dokumentieren und den Grabungsabschluss vorzubereiten. Ganz am Ende des Tages kam der krönende Abschluss. Aber der Reihe nach:

Im Ostschnitt wurde heute die zweite Hälfte des Grabenkopfes abgebaut. Eine Konstruktion am Grund des Grabens, wie sie im Vorjahr vorgefunden wurde, hat sich nicht gezeigt. Möglicherweise war sie auf dieser Seite des Grabens nicht notwendig, weil der Graben hier kein Wasser führte. Vor dem endgültigen Abbau sind noch zwei Bodenproben aus der Grabenverfüllung entnommen worden, um Aussagen über die Verfüllvorgänge und die umliegende Vegetation treffen zu können. Aus der Umgebung des benachbarten Pfostenbefundes sind zudem weitere Keramikfunde hinzugekommen. Sie können hoffentlich an die übrigen Scherben angepasst werden.

Entnahme von Bodenproben am Grabenkopf.

Am Nordwall wurden die letzten Schichten der Wallkonstruktion freigelegt und dokumentiert. Zu den gewohnten Holzkohlen gesellten sich weitere Kleinfunde aus Feuerstein aus der Wallschüttung. Morgen steht dann die Dokumentation der Hauptprofile an. Wenn das Wetter hält, sollten wir morgen auch hier alles pünktlich abschließen können.

Bearbeitungsspuren oder Holzwurm?

Und weil es nach Feierabend immer noch etwas zu entdecken gibt, hat sich ein Teil des Grabungsteams auf den Weg Richtung Uelzen gemacht, um die Ausgrabung eines Gräberfeldes aus der Zeit um Christi Geburt zu besuchen. Die Untersuchungen dort haben naturgemäß ganz andere Fragestellungen und Methoden als sie bei einer Befestigungsanlage wie der Sassenburg in Frage kommen. Aber informativ und spannend war es ohne Frage. Kaum zu glauben wie viel Geschichte im Boden verborgen liegt!

Archäologie bis zum Sonnenuntergang.

Auf glühenden Kohlen

Trotz Unwettermeldung ging es heute wieder heiß her. Am Graben ist die Dokumentation bereits weit fortgeschritten. Auch im Längsprofil können die einzelnen Schichten der Grabenverfüllung gut nachvollzogen werden. In den verbleibenden beiden Tagen werden die entsprechenden Bodenproben entnommen, um weitere naturwissenschaftliche Daten zu erhalten, die uns Aufschluss über die Umweltgeschichte der Sassenburg geben werden.

Der Schnitt am Grabenkopf gleicht einem riesigen Tortenstück. Lecker!

Eine Überraschung kam aus einer zunächst unscheinbaren Pfostengrube am westlichen Grabenrand zutage. Mehrere handaufgebaute, grobgemagerte Keramikscherben lagen verstreut in der Verfüllung. Ihre Machart lässt eine frühgeschichtliche, evtl. sogar vorgeschichtliche Datierung vermuten. Aber hier ist eben noch Arbeit im Nachgang der Grabung vonnöten.

Keramikfragmente aus einer Pfostengrube.

So ist es auch mit den Funden vom Wallschnitt im Norden. Die Unmengen an Holzkohle sind kaum noch im Fundlager unterzubringen. An den freigelegten Holzkonstruktionen lässt sich erkennen, dass für die Wallkästen mehrheitlich einfache Rundhölzer sowie grob zugearbeitete Äste und Zweige verbaut wurden. Nur selten lassen sich kantige oder gespaltene Fragmente ausmachen. Die Erhaltungsbedingungen sind zwar etwas schlechter als in den Vorjahren, doch steckt in Holzkohle weit mehr Informationsgehalt als man zunächst vermuten würde.

In den geborgenen Holzkohlen stecken viele Informationen.

Die Anthrakologie (von griechisch Anthrax ,Kohle‘) kann selbst aus kleinsten Holzkohlepartikeln die jeweilige Baumart und weitere Details bestimmen und so einen bedeutenden Beitrag zur Vegetationsgeschichte liefern. Die Spezialisten können unter dem Mikroskop zudem viel besser beurteilen, welche Probe für weitere Analysen – insbesondere Datierungsverfahren geeignet sind.

Doch bis es soweit ist, muss in den letzten beiden Tagen noch eine Menge Material bewegt werden, um die Profilschnitte der Untersuchungsflächen zu dokumentieren. Dabei können die Lagebezüge der einzelnen Holz- und Erdschichten überprüft werden. Details sind hier oftmals besser sichtbar als im Planum. Auch dafür benötigt man Geduld und Energie. Und wo kann man die besser tanken, als bei einem gemütlichen Grillfest zum Feierabend? Damit wir aber vor lauter Energiezufuhr nicht träge werden, gab es zum Schluss auch noch etwas Ausgleichsport. So halfen wir dem benachbarten Hobbylandwirt, auf dessen Wiese wir Bauwagen und Mannschaftszelt aufbauen durften, noch beim Einbringen der Heuernte.

Die Feierabendwurst wurde natürlich nicht mit unserer kostbaren Sassenburg-Kohle gegrillt.
Viele Hände, schnelles Ende: Zusammen haben wir noch etwas Heu eingestapelt.

Der Tiefpunkt ist erreicht

Zurück vom Wochenende ging es mit frischen Kräften am Graben zu Werke. Erneut lautete das Motto: schaufeln, schaufeln und nochmals schaufeln! Der Graben, der schon im Planum nicht entdeckt werden wollte, war auch im Profil tiefer als gedacht. Bis die Grabensohle erreicht war, dauerte es den ganzen Tag. Der hohe Sonnenstand erschwerte dann auch noch den ungestörten Blick für die Dokumentation. Doch in gewohnter Manier waren Sonnenschirm und Abdeckfolien zur Hand, um Schatten zu spenden. Denn nur so erhält man einen Eindruck von den tatsächlichen Ausmaßen des über vier Meter breiten und noch knapp einen Meter tiefen Grabens. Dennoch wartet hier noch eine Menge Arbeit vor uns. Auf der gegenüberliegenden Seite des Grabens muss ebenfalls ein Querprofil angelegt werden. Ein geplantes zusätzliches Längsprofil dient der Ermittlung Böschungswinkel. Denn wie es scheint, steigt die Grabensohle um einige Meter an, bis sie am Grabenkopf endet. Und ob sich unter dem Grabenkopf wieder ein ungewöhnlicher Einbau wie im letzten Jahr verbirgt, wird sich ebenfalls erst in den nächsten Tagen zeigen.

Das Grabenprofil ist endlich fertig…
…doch wie bekommen wir ein gutes Foto?

Die allermeisten vom Grabungsteam waren also am Graben beschäftigt. Eine kleine Gruppe kümmerte sich derweil um den erhöhten Nordwall. Die Freilegung der nur fragmentarisch erhaltenen Hölzer gestalte sich schwierig. Trotzdem ließ sich der Verlauf der verstürzten Hölzer einigermaßen nachvollziehen. Das Highlight kam jedoch aus dem Sieb: Zwei Glasperlen waren zum Vorschein gekommen!

Klein, aber faszinierend: beim Sieben fanden sich zwei Glasperlen.

Die tollen Neufunde bereiten natürlich viel Freude. Doch sie regen auch zum Nachdenken an. Was hat Schmuck auf einer Burg verloren? War die Sassenburg doch mehr als nur eine Befestigungsanlage in kriegerischen Zeiten? Hatten in der Burg auch Zivilpersonen Zuflucht gesucht? Oder sind die Perlen ein erstes Anzeichen für eine längere Ansiedlung? Neue Fragen gleich zum Start in die neue Woche. Doch so ist die Sassenburg: In jeder Untersuchungsfläche warten neue, spannende Funde und Befunde. Was haben die nächsten Tage noch zu bieten? Wir werden es in Kürze wissen