Das geht ja gut los!

Kaum zu glauben, dass schon wieder ein Jahr vergangen ist. Dank der Vorbereitungen durch die Archäologische Arbeitsgemeinschaft Gifhorn waren die Untersuchungsflächen schon vorbereitet, Zelt und Bauwagen mussten nur noch eingeräumt werden, das frisch geschärfte Werkzeug kam also direkt zum Einsatz, ohne dass der Farn gerodet werden musste.

In diesem Jahr konzentrieren wir uns auf zwei Bereiche ganz im Osten der Sassenburg. Hier suchen wir nach dem ehemaligen Zugang zur Ringwallanlage. Und schon nach wenigen Zentimetern konnten wir unmittelbar unter dem Waldboden die ersten Verfärbungen aufdecken. Wie es scheint, haben wir eine Reihe von größeren Pfosten erfasst, die quer über den hier nur noch flach erhaltenen Wall verlaufen. Ob sie die ersten Anzeichen für eine Torsituation bedeuten, werden wir in Kürze wissen. Auch die ersten Funde ließen hier nicht lang auf sich warten. Eine schöne, verzierte Scherbe kam schon zum Vorschein.

Pfostengruben quer und erhaltene Holzreste parallel zum Wall. Haben wir hier den ehemaligen Zugang zur Sassenburg vor uns?
Verzierte Scherbe aus dem Wallbereich.

In der zweiten Untersuchungsfläche haben wir an einer Erhöhung außerhalb des Ringwalles einen Schnitt geöffnet. Auf den Bereich sind wir durch ein Laserscan-Geländemodell aufmerksam geworden. An dieser Stelle werden wir einiges an Material bewegen müssen, um festzustellen, wie der Hügel entstanden ist. Die ersten Indizien legen nahe, dass es sich nicht um eine natürlich entstandene Düne handelt. Mit Blick auf die spätmittelalterlichen Baustrukturen und Funde aus dem letzten Jahr, ist es nicht unwahrscheinlich, dass dieser kleine Hügel aus ebendieser Zeit stammt. Doch das können wir zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht mit Gewissheit sagen.

Die Arbeiten an der zweiten Untersuchungsfläche im Bereich der Erhöhung laufen auf Hochtouren. Noch ist die erforderliche Tiefe nicht erreicht.

Es lohnt sich also wieder, dabei zu sein – die heutigen Erkenntnisse machen auf jeden Fall Lust auf mehr! Und vielleicht bessert sich ja auch das Wetter noch ein bisschen. Heute konnten uns aber auch Wind und Regen nicht aufhalten.

Auch vierbeinige Helfer sind mit dabei!

Führung für MHV-Mitglieder über die Ausgrabungen auf der Sassenburg

Zwischen dem 7. und 18. August sind die Mitglieder der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft, Studierende der Universität Leipzig (Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte) und die Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn wieder an der frühmittelalterlichen Ringwallanlage „Sassenburg“ aktiv. Die Grabungen unter dem Motto „Ehrenamt trifft Wissenschaft“ werden neben der VGH Stiftung und VGH Regionaldirektion Celle auch vom Museums- und Heimatverein Gifhorn e.V. und dem Landkreis Gifhorn gefördert. Bei den archäologischen Untersuchungen konnten bereits wichtige Informationen zum genauen Alter der Anlage, zur Bauweise und zur Vor- und Nachnutzung des Geländes ermittelt werden.

In diesem Jahr widmet sich das Grabungsteam um die Archäologen Uwe Kraus, Heinz Gabriel und Dr. Ingo Eichfeld unter anderem einem „verdächtigen Bereich“ im östlichen Vorfeld der Anlage. Was gibt es dort zu entdecken? Ist den Archäologen auch in diesem Jahr das Finderglück hold? Antworten auf diese und andere Fragen erhalten Sie am Samstag, 12. August 2023 um 11 Uhr, wenn Sie das Grabungsteam zu einer exklusiven Führung über das Grabungsgelände begrüßt.

Lassen sich der Sassenburg in diesem Jahr weitere Geheimnisse entlocken? (Foto: I. Eichfeld, Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn).
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Ehrenamt trifft Wissenschaft: Archäologische Ausgrabungen auf der Sassenburg werden fortgesetzt

Die Ausgrabungen auf der Sassenburg östlich von Gifhorn werden auch in diesem Sommer fortgesetzt. Unter dem Motto „Ehrenamt trifft Wissenschaft“ wollen die Kreis- und Stadtarchäologie, Studierende der Universität Leipzig (Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte) und Freiwillige der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft Gifhorn den Geheimnissen der frühmittelalterlichen Ringwallanlage weiter auf den Grund gehen.

Unterstützt werden die Forschenden unter anderem vom Landkreis und der Stadt Gifhorn, sowie vom Museums- und Heimatverein Gifhorn e.V. Ganz besonders freut sich das Grabungsteam über eine großzügige Spende der VGH-Stiftung und der VGH Regionaldirektion Celle, ohne die die geplante Grabungskampagne so nicht möglich wäre.

Freiwillige und Studierende der Archäologie arbeiten auf der Sassenburg „Hand in Hand“. Dabei wird jeder Fund registriert (Foto: I. Eichfeld, Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn).
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Archäologie zeigt mittelalterliche Axt: Flussfund aus Westerbeck ist im Historischen Museum Gifhorn zu sehen

Die Archäologie-Studentin Melina Raschke bei der Gestaltung der Vitrine im Historischen Museum Schloss Gifhorn (Foto: I. Eichfeld).

Die Archäologische Arbeitsgemeinschaft und die Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn präsentieren einen seltenen Fund: Eine im letzten Jahr von Michael Sassenhagen (Steinhorst) abgegebene mittelalterliche Bartaxt wird für begrenzte Zeit in der Vitrine der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft im Eingangsbereich des Historischen Museums Schloss Gifhorn gezeigt. Das Fundstück war bereits vor einigen Jahren nach Baggerungen in der Aller zum Vorschein gekommen. Der Lagerung im Wasser ist zu verdanken, dass nicht nur die eiserne Schneide der Axt, sondern auch der Schaft aus Eichenholz erhalten geblieben ist. Eine naturwissenschaftliche Untersuchung ergab für die Axt eine Datierung in das ausgehende 13. bis 14. Jahrhundert, also in das späte Mittelalter. Damit handelt es sich um eine archäologische Besonderheit, denn vollständig erhaltene mittelalterliche Äxte werden nur sehr selten gefunden.
Gestaltet wurde die aktuelle Ausstellung von der Archäologie-Studentin Melina Raschke, die auch Mitglied der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft ist. Nach einer Corona-bedingten Zwangspause sollen in der Vitrine in Zukunft wieder verstärkt archäologische (Neu-)Funde aus dem Kreis und der Stadt Gifhorn präsentiert werden. Die Vitrine kann während der normalen Öffnungszeiten des Museums angeschaut werden.

Für jede Gelegenheit der passende Schuh? Archäologische Lederfunde von der Steinzeit bis zum Mittelalter

Am Dienstag, den 14. Februar, 19 Uhr, folgt der nächste Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“. Die Archäologin Dr. Julia Gräf aus Salzwedel gibt im Museum Burg Brome einen Einblick in die Welt der archäologischen Lederfunde.

Vor Erfindung der Kunststoffe war Leder für Jahrtausende einer der wichtigsten und vielseitigsten Werkstoffe des Menschen. Das Material diente dabei einer Vielzahl von Zwecken, unter anderem auch zur Fertigung von Schuhen, die stellvertretend für viele andere Lederfunde aus archäologischen Zusammenhängen stehen. Anhand zahlreicher Beispiele wird die Expertin verschiedenen spannenden Fragen nachgehen: Was ist Leder und unter welchen Umständen können archäologische Fachleute es finden? Wofür wurde es verwendet? Wie sieht überhaupt der älteste Schuh aus? Was sind die Unterschiede zwischen römischen und germanischen Lederfundkomplexen? Warum stimmen mittelalterliche Abbildungen nicht immer mit den archäologischen Funden überein? Und warum gibt es heute keine neuen Ideen für die Schuhmode? 

Rekonstruierte Lederschuhe aus zwei Jahrtausenden. Foto: Julia Gräf, Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel.

Der Vortrag wird auch per Zoom im Internet übertragen. Die Zugangsdaten für die Online-Teilnahme lauten:

https://us06web.zoom.us/j/82761592150?pwd=Y1FMNC81aXhSSld0eVpaaTlodmF4UT09

Meeting-ID: 827 6159 2150
Kenncode: 155707

Das archäologische Jahr im Landkreis Gifhorn: ein Rückblick auf 2022

Der Beginn des neuen Jahres ist traditionell ein guter Anlass, auf die letzten zwölf Monate zurückzublicken. Das gilt auch für die Archäologie. Im Rahmen seines Jahresrückblicks lässt der Kreis- und Stadtarchäologe Dr. Ingo Eichfeld die archäologischen Entdeckungen und Überraschungen des Jahres 2022 Revue passieren. Der Vortrag findet am Dienstag, 10. Januar, 19 Uhr, im Rittersaal des Schlosses Gifhorn statt. Der Eintritt ist frei.

Mitglieder der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft Gifhorn und Studierende der Universität Leipzig bei den Sassenburg-Grabungen. Foto: Landkreis Gifhorn.
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Archäologischer Vortrag: „Einblicke in die Eisenzeit – Das Urnengräberfeld von Neulingen (Altmark)“

Am Dienstag, den 13. Dezember, 19 Uhr, folgt der nächste Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“. Der Archäologe Johannes Heußner (Berlin) berichtet über neue Untersuchungen an archäologischen Funden aus einem mehr als 2000 Jahre alten Gräberfeld bei Neulingen in der Altmark. Der Veranstaltungsort ist das Haus Kreyenberg / Café Zeitlos in der Wittinger Altstadt (Lange Str. 59). Der Vortrag wird auch online übertragen (Zugangsdaten weiter unten).

Eine Archäologin bei der Bergung einer vorgeschichtlichen Urne (Foto: J. Heußner).
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Archäologischer Vortrag zum Erdwerk bei Jerxheim, Lkr. Helmstedt

Am Dienstag, den 8. November 2022, 19 Uhr, folgt ein weiterer Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“. Unter dem Titel „Überraschung aus der Jungsteinzeit – Die Ausgrabungen des Erdwerks bei Jerxheim, Lkr. Helmstedt, und seine Stellung im regionalen Kontext“ berichtet die Kreisarchäologin des Landkreises Helmstedt, Agathe Palka M.A., im Bürgerhaus Schwülper über archäologische Untersuchungen an einer monumentalen Grabenanlage des 3. vorchristlichen Jahrtausends. Der Vortrag wird auch online übertragen (Zugangsdaten weiter unten).

Die gestrichelte Linie zeigt den bei den Ausgrabungen im Erdwerk von Jerxheim dokumentierten Grabenverlauf (Foto: A. Palka, Kreisarchäologie Helmstedt).
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Die archäologische Vortragsreihe startet wieder: erster Vortrag am 11. Oktober zur Mundburg

Die Vortragsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“ startet in eine neue Runde. Wie in der Vor-Corona-Zeit finden die Veranstaltungen wieder an wechselnden Orten statt. Zusätzlich werden die Vorträge auch per Zoom im Internet übertragen. Los geht es am Dienstag, den 11. Oktober, um 19 Uhr, in der Johannes-Gemeinde in Müden (Aller) (Hahnenhorner Straße 2) mit dem Vortrag „Wo Aller und Oker zusammenfließen. Standortfrage und Entstehungskontext der Mundburg des Bischofs Bernward von Hildesheim“.

Kupfer-Stich des Ritterguts Dieckhorst an der Oker, 1654 (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, CC BY-SA 3.0 DE).
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