Am Dienstag, den 10. Juni 2025, 19 Uhr, berichtet die Archäologin Nadja Lüdemann über ihre Forschungen zur mittleren Steinzeit im südlichen Niedersachsen. Der Vortrag findet im Eiskeller der Stiftung Anneliese-und-Wolfgang-Braun-Haus zwischen Lindenstraße 21 und Schleusendamm 11 in Gifhorn statt. Der Eintritt ist frei. Der Vortrag wird nicht im Internet übertragen.
Durch das Absuchen von Steinwerkzeugen an der Oberfläche sind über die Jahrzehnte viele archäologische Sammlungen entstanden. Diese Sammlungen, die zum Teil in Privatbesitz sind oder waren, dokumentieren verschiedene kulturelle und zeitliche Abschnitte der Steinzeit. In ihnen schlummern wertvolle archäologische Informationen, die durch systematische Auswertungen und Vergleiche gehoben und zugänglich gemacht werden können. Die Referentin widmet sich in ihrer Doktorarbeit gezielt diesen Sammlungen, wobei die Epoche der Mittelsteinzeit (das sogenannte Mesolithikum) zwischen etwa 10.000 und 4500 v. Chr. im Mittelpunkt ihres Interesses steht. Im Rahmen des knapp einstündigen Vortrags präsentiert sie erste Ergebnisse ihrer Forschungen.
Der Vortrag gehört zum Begleitprogramm der aktuellen Ausstellung im Kavalierhaus (Foto: Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn).Weiterlesen →
Die Landschaft beiderseits des Aller-Urstromtals ist besonders reich an steinzeitlichen Fundstellen. Der 2022 verstorbene Sammler und Hobbyarchäologe Peter Deecke aus Braunschweig hat zahlreiche dieser Plätze entdeckt und regelmäßig aufgesucht. Die daraus entstandene Sammlung wurde von der Familie Deecke an die Kreis- und Stadtarchäologie übergeben.
Vom 10. Mai bis zum 22. Juni zeigen die Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn und die Archäologische Arbeitsgemeinschaft im Museums- und Heimatverein Gifhorn e.V. ausgewählte Funde der Sammlung Peter Deecke im Kavalierhaus in Gifhorn, Steinweg 3. Ein Besuch der Ausstellung ist zu den regulären Öffnungszeiten des Kavalierhauses möglich (Dienstag und Samstag: 11–13 Uhr, Donnerstag, Sonn- und Feiertage: 14–16 Uhr). Der Eintritt ist frei.
Archäologische Funde aus der Sammlung von Peter Deecke (Foto: B. Schürmann).Weiterlesen →
Am Dienstag, den 11. Februar 2025, 19 Uhr, endet die Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“ mit einem Vortrag von Dr. Tobias Schoo in der „Alten Schmiede“ in Wahrenholz (Hauptstraße 47, 29399 Wahrenholz). Der Vortrag behandelt den mittelalterlichen Bischofssitz in Halberstadt (Landkreis Harz), der nach seiner Einrichtung in der Karolingerzeit rasch zu einem geistlichen und politischen Zentrum Mitteldeutschlands aufstieg. Für die Entwicklung der Stadt waren hierbei insbesondere die von den frühmittelalterlichen Bischöfen eingerichtete Domburg sowie die in deren Schatten entstehende Marktsiedlung wichtig.
Ein hochmittelalterlicher Wohnbau in der Domburg von Halberstadt während der archäologischen Ausgrabung (Foto: Friedrich Kunkel).Weiterlesen →
Für die Gifhorner Kreis- und Stadtarchäologie war 2024 ein gutes Jahr mit zahlreichen Überraschungen. Über die archäologischen Neuentdeckungen informiert der traditionelle Jahresrückblick, der am Dienstag 14. Januar 2025, um 19.00 Uhr im Rittersaal des Gifhorner Schlosses stattfindet. Der Vortrag wird auch im Internet übertragen.
Der Knüppeldamm in Parsau wurde vor mehr als 500 Jahren angelegt. Entdeckt wurde er bei Bauarbeiten für die Erneuerung der Ortsdurchfahrt (Foto: I. Eichfeld, Landkreis Gifhorn).
Zu den Überraschungen des Jahres 2024 gehörte ein Knüppeldamm aus dem 15. Jahrhundert, der unter der vielbefahrenen Bundesstraße B 244 im Ortskern von Parsau zum Vorschein kam. Nach der ersten Fundmeldung wurden die Bauweise des Weges dokumentiert und viele gut erhaltene Funden geborgen, darunter zahlreiche Hufeisen bzw. Hufeisenfragmente, Wagenteile, Silbermünzen, ein noch funktionstüchtiger Reitersporn sowie eine eiserne Lanzenspitze.
Am Dienstag, den 10. Dezember 2024, 19 Uhr, folgt ein weiterer Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“. Der Archäologe Tobias Uhlig M.A. vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, Stützpunkt Braunschweig, berichtet über bronzezeitliche Mensch–Tier–Beziehungen.
Bronzezeitliche Hundebestattung an der Hünenburg bei Watenstedt im Landkreis Helmstedt (Foto: Seminar für Ur- und Frühgeschichte – Universität Göttingen).Weiterlesen →
Am Dienstag, den 12. November 2024, 19 Uhr, folgt ein weiterer Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“. Der Archäologe Dr. Mario Pahlow vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, Stützpunkt Lüneburg, berichtet über den Einsatz von archäologischen Methoden in polizeilichen Cold Case-Ermittlungen. Der Veranstaltungsort ist die Kulturstätte „Alte Schule“ in Neudorf-Platendorf (Hauptstraße 83, 38524 Sassenburg).
„Cold Cases“ sind in jüngster Zeit durch unzählige Fernsehserien, Podcasts und Medienberichte bekannt geworden. Dabei ist der Begriff in Deutschland gar nicht fest definiert. Die Polizei in Niedersachsen versteht unter einem Cold Case allgemein einen ungelösten Mordfall oder ein ungelöstes Tötungsdelikt. Aber auch ungeklärte Vermisstenfälle, bei denen mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Tötungshintergrund auszugehen ist, werden als Cold Cases betrachtet.
Der Referent Dr. Mario Pahlow bei der Suche auf dem Grundstück des sogenannten Göhrde-Mörders (Foto: M. Pahlow, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Stützpunkt Lüneburg).Weiterlesen →
Wenn die Tage kürzer und die Abende länger werden, geht die Vortragsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“ in eine neue Runde! Unter dem Titel „Megalithrouten in Sachsen-Anhalt – Wege in die Steinzeit“ nimmt die Archäologin Dr. Barbara Fritsch vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt ihr Publikum mit auf eine Reise zu den jungsteinzeitlichen Großsteingräbern in der Altmark. Los geht’s am 15. Oktober 2024 um 19 Uhr im Museum Burg Brome. Wie in den Vorjahren wird der Vortrag auch per Zoom im Internet übertragen (siehe unten).
Einweihung der Megalithroute in der westlichen Altmark am Großsteingrab in Stöckheim (Foto: Anja Lochner-Rechta).Weiterlesen →
Auch die schönste Grabung endet irgendwann, so auch unsere Sassenburg-Kampagne in 2024. In den beiden noch aktiven Grabungsschnitten wurden heute noch letzte Dokumentationsarbeiten durchgeführt, so etwa am Grabenkopf die Aufnahme eines weiteren Planums oder auf der Wallkuppe die Aufnahme mehrerer Profile. Anschließend war Aufräumen und Einpacken angesagt: Siebe mussten auseinandergebaut, Werkzeug gesäubert, Funde verpackt und alles in Autos und Anhänger verstaut werden, damit wir das Gerät und die Früchte unserer Arbeit zurück zur Kreis- und Stadtarchäologie bringen konnten.
Ein weiteres Planum vom Grabenkopf aus der Drohnenperspektive.
Archäologie ist Teamwork! Wie in den Vorjahren konnten wir wieder auf die tatkräftige Hilfe zahlreicher Freiwilliger bauen: Heinz Merten hat wieder seine Motorsense geschwungen. Stefan Lippel und Jörg Thaden haben uns einen Bauwagen organisiert. Jan Stand hat uns seine Wiese als Lagerplatz zur Verfügung gestellt. Serina Hoffmann und Thomas Mook von der Stadt haben uns bei der Unterbringung der Gäste aus Leipzig geholfen. Die Landfrauen aus Dannenbüttel haben für Energie gesorgt – in Form von Kuchen! Die VGH Stiftung und der Museums- und Heimatverein Gifhorn e.V., die Gemeinde Sassenburg und der Landkreis Gifhorn haben uns finanziell und logistisch unterstützt! Allen Genannten und Ungenannten gilt unser Dank!
Alles verstaut? Das Grabungsgerät muss wieder zurück in die Kreis- und Stadtarchäologie.
Kohle, Holz, Flint, Keramik – und in diesem Jahr sogar Perlen! Nicht nur die Bandbreite unserer Fundpalette, auch unser Wissen über den Aufbau der Ringwallanlage ist in den letzten beiden Wochen wieder etwas größer geworden. Die kommenden Monate werden wir uns intensiv mit der Aufarbeitung beschäftigen, werden mit Spannung auf Laborergebnisse warten und Pläne zeichnen, um die archäologischen Erkenntnisse über „unsere Sassenburg“ in Schriftform der interessierten Öffentlichkeit näher zu bringen. Das Ende der Grabungen? Ja. Das Ende der Geschichte? Mit Sicherheit nicht!
Die Untersuchungen an der Sassenburg neigen sich dem Ende entgegen. Es galt, die letzten Befunde zu dokumentieren und den Grabungsabschluss vorzubereiten. Ganz am Ende des Tages kam der krönende Abschluss. Aber der Reihe nach:
Im Ostschnitt wurde heute die zweite Hälfte des Grabenkopfes abgebaut. Eine Konstruktion am Grund des Grabens, wie sie im Vorjahr vorgefunden wurde, hat sich nicht gezeigt. Möglicherweise war sie auf dieser Seite des Grabens nicht notwendig, weil der Graben hier kein Wasser führte. Vor dem endgültigen Abbau sind noch zwei Bodenproben aus der Grabenverfüllung entnommen worden, um Aussagen über die Verfüllvorgänge und die umliegende Vegetation treffen zu können. Aus der Umgebung des benachbarten Pfostenbefundes sind zudem weitere Keramikfunde hinzugekommen. Sie können hoffentlich an die übrigen Scherben angepasst werden.
Entnahme von Bodenproben am Grabenkopf.
Am Nordwall wurden die letzten Schichten der Wallkonstruktion freigelegt und dokumentiert. Zu den gewohnten Holzkohlen gesellten sich weitere Kleinfunde aus Feuerstein aus der Wallschüttung. Morgen steht dann die Dokumentation der Hauptprofile an. Wenn das Wetter hält, sollten wir morgen auch hier alles pünktlich abschließen können.
Bearbeitungsspuren oder Holzwurm?
Und weil es nach Feierabend immer noch etwas zu entdecken gibt, hat sich ein Teil des Grabungsteams auf den Weg Richtung Uelzen gemacht, um die Ausgrabung eines Gräberfeldes aus der Zeit um Christi Geburt zu besuchen. Die Untersuchungen dort haben naturgemäß ganz andere Fragestellungen und Methoden als sie bei einer Befestigungsanlage wie der Sassenburg in Frage kommen. Aber informativ und spannend war es ohne Frage. Kaum zu glauben wie viel Geschichte im Boden verborgen liegt!
Trotz Unwettermeldung ging es heute wieder heiß her. Am Graben ist die Dokumentation bereits weit fortgeschritten. Auch im Längsprofil können die einzelnen Schichten der Grabenverfüllung gut nachvollzogen werden. In den verbleibenden beiden Tagen werden die entsprechenden Bodenproben entnommen, um weitere naturwissenschaftliche Daten zu erhalten, die uns Aufschluss über die Umweltgeschichte der Sassenburg geben werden.
Der Schnitt am Grabenkopf gleicht einem riesigen Tortenstück. Lecker!
Eine Überraschung kam aus einer zunächst unscheinbaren Pfostengrube am westlichen Grabenrand zutage. Mehrere handaufgebaute, grobgemagerte Keramikscherben lagen verstreut in der Verfüllung. Ihre Machart lässt eine frühgeschichtliche, evtl. sogar vorgeschichtliche Datierung vermuten. Aber hier ist eben noch Arbeit im Nachgang der Grabung vonnöten.
Keramikfragmente aus einer Pfostengrube.
So ist es auch mit den Funden vom Wallschnitt im Norden. Die Unmengen an Holzkohle sind kaum noch im Fundlager unterzubringen. An den freigelegten Holzkonstruktionen lässt sich erkennen, dass für die Wallkästen mehrheitlich einfache Rundhölzer sowie grob zugearbeitete Äste und Zweige verbaut wurden. Nur selten lassen sich kantige oder gespaltene Fragmente ausmachen. Die Erhaltungsbedingungen sind zwar etwas schlechter als in den Vorjahren, doch steckt in Holzkohle weit mehr Informationsgehalt als man zunächst vermuten würde.
In den geborgenen Holzkohlen stecken viele Informationen.
Die Anthrakologie (von griechisch Anthrax ,Kohle‘) kann selbst aus kleinsten Holzkohlepartikeln die jeweilige Baumart und weitere Details bestimmen und so einen bedeutenden Beitrag zur Vegetationsgeschichte liefern. Die Spezialisten können unter dem Mikroskop zudem viel besser beurteilen, welche Probe für weitere Analysen – insbesondere Datierungsverfahren geeignet sind.
Doch bis es soweit ist, muss in den letzten beiden Tagen noch eine Menge Material bewegt werden, um die Profilschnitte der Untersuchungsflächen zu dokumentieren. Dabei können die Lagebezüge der einzelnen Holz- und Erdschichten überprüft werden. Details sind hier oftmals besser sichtbar als im Planum. Auch dafür benötigt man Geduld und Energie. Und wo kann man die besser tanken, als bei einem gemütlichen Grillfest zum Feierabend? Damit wir aber vor lauter Energiezufuhr nicht träge werden, gab es zum Schluss auch noch etwas Ausgleichsport. So halfen wir dem benachbarten Hobbylandwirt, auf dessen Wiese wir Bauwagen und Mannschaftszelt aufbauen durften, noch beim Einbringen der Heuernte.
Die Feierabendwurst wurde natürlich nicht mit unserer kostbaren Sassenburg-Kohle gegrillt. Viele Hände, schnelles Ende: Zusammen haben wir noch etwas Heu eingestapelt.
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