Vorträge und Veranstaltungen im Historischen Museum Schloss Gifhorn

Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „#neuland: ich, wir und die Digitalisierung“ hat das Team des Historischen Museums Schloss Gifhorn ein buntes Programm zusammengestellt. Darüber hinaus ist das Schwestermuseum „EMMA-Museumswohnung im Kavalierhaus“ gerade 25 Jahre alt geworden, was nicht nur mit einer Sonderausstellung im Kavalierhaus gefeiert wird, sondern auch mit einem „Museum am Nachmittag“ zum Thema im Historischen Museum.

Vortrag: „Wir und die Algorithmen – Beziehungsstatus: kompliziert“ (mit Dr. Felix Sieker, Bertelsmann-Stiftung), Mi, 12.10.2022, 19:00 Uhr, Historisches Museum Schloss Gifhorn

Algorithmische Systeme sind bereits fester Bestandteil unseres Alltags: Wir nutzen sie bei der Suche nach dem schnellsten Weg, der wichtigsten Nachricht und der besten Übersetzung. Algorithmische Systeme können uns das Leben leichter machen, aber sie bestimmen auch in immer mehr teilhaberelevanten Bereichen für und über uns Menschen. Ob ihr Einsatz zu mehr Chancengerechtigkeit führt oder Diskriminierung verstärkt, liegt in unserer Hand. Anhand von anschaulichen Fallbeispielen präsentiert Felix Sieker in diesem Impulsvortrag, welche Chancen und Risiken durch den Einsatz algorithmischer System entstehen und zeigt Lösungen auf, wie wir Algorithmen in den Dienst der Gesellschaft stellen können.

Workshop: Wahrheit oder Fake? – Im Dschungel der (Des-) Informationen (mit Lukas Babbick), Sa., 15.10.2022, 11:00 – 14:30 Uhr, Historisches Museum Schloss Gifhorn

Erfahre viel Wissenswertes zu Desinformationen: Welche Rolle spielen Algorithmen dabei? Was sagt die Wissenschaft dazu? Wie können sie entlarvt werden? Gemeinsam werden wir diesen Fragen auf den Grund gehen. Mit einfacher Recherche und hilfreichen digitalen Tools werden wir Informationen hinterfragen und auf Ihren Wahrheitsgehalt überprüfen. Lerne „Fake News“ mit wissenschaftlichem Denken zu durchschauen und stärke deine digitale Kompetenz. Der Workshop ist ein Kooperationsangebot von KVHS und Museum, die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Bitte mitbringen: Aufgeladenes Smartphone oder Tablet mit Internetverbindung. Anmeldung unter: l.wandel(at)kvhs-gifhorn.de

Kuratoren-Führung durch die Sonderausstellung: #neuland. Ich, wir und die Digitalisierung (mit Silke Zimmermann, Nemetschek Stiftung), So., 23.10.2022, 11:00 Uhr, Historisches Museum Schloss Gifhorn

In der digitalen Welt stecken viele großartige Möglichkeiten, sie ist jedoch auch mit Herausforderungen für uns als Individuen und für die Gesellschaft verbunden. Wie wirkt sich die Digitalisierung ganz konkret auf unser Leben aus? Dieser und vielen weiteren spannenden Fragen geht die aktuelle Sonderausstellung nach. Silke Zimmermann, Kuratorin der Ausstellung, macht sich mit den Besucherinnen und Besuchern auf digitale und ganz analoge Spurensuche und gibt exklusive Einblicke zum Entstehen dieser besonderen Schau.

Vortrag: About being a Cyborg – wie es ist, ein Cyborg zu sein (mit Ralf Neuhäuser, Cyborg), Fr., 28.10.2022, 19:00 Uhr im Rittersaal Schloss Gifhorn

Ralf Neuhäuser, Transhumanist und Biohacker, erzählt über sein persönliches digitales Upgrade seines biologischen Seins. Seit Ralf Neuhäuser sich im Oktober 2017 seinen ersten Chip in die linke Hand hat implantieren lassen, verfügt sein Körper über Funktionen, die nicht angeboren sind, die man nicht erlernen oder trainieren kann – sie sind ein digitales Upgrade seines biologischen Seins. Inzwischen sind elf weitere Implantate hinzugekommen.

Foto: Ricarda Hinz, Eva Witten

In seinem Vortrag erzählt Ralf Neuhäuser vom Weg seiner Digitalisierung der letzten 25 Jahre. Es ist eine Transformation, deren Fortgang noch nicht absehbar ist und nicht nur von eigener Experimentierfreude, sondern auch von den schnell zunehmenden technischen Möglichkeiten und medizinischen Notwendigkeiten und den Folgen des Alterns abhängt.

Foto: Ralf Neuhäuser

Seine Botschaft ist nicht, dass sich alle Menschen Chips implantieren lassen sollten, aber immerhin neuen Technologien offen zu begegnen, die ihnen innewohnenden Chancen zu erkunden statt nur deren Risiken zu fürchten. Er stellt sich der Frage, wie solche Technologien unseren Körper und unser Leben verbessern können. Seine Präsentation soll als Inspiration wirken, Neugier wecken und „anstiften“, die gesellschaftliche und die eigene Zukunft dadurch mitzugestalten, sich vorurteilsfrei mit (digitalem) Fortschritt auseinanderzusetzen und herauszufinden, wie man ihn zum Wohle aller einsetzen kann und ihn nicht denen zu überlassen, die ihn nur zum eigenen Vorteil nutzen.