Das Gold des Nordens und die Tränen der Götter – Bernstein in der Archäologie

Am Dienstag, den 12. Dezember, 19 Uhr, berichtet der Schleswiger Archäologe Karl Johann Offermann über seine Untersuchungen zu archäologischen Bernsteinfunden in Nordeuropa und Norddeutschland. Der Vortrag findet im Museum Burg Brome im Rahmen der Vortragsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“ statt.

Frühgeschichtliche Bernsteinperlen von einem Gräberfeld im Samland (Foto: Karl Johann Offermann, ZBSA).

Bernstein übte in prähistorischen Zeiten genauso wie heute aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften, seines anmutigen Äußeren sowie seiner Exotik eine Faszination auf die Menschen aus. Der Rohstoff fand von der Steinzeit bis zur Neuzeit insbesondere in Form von Schmuck, aber auch von Alltagsgegenständen eine breite und vielfältige Verwendung. Eines der bekanntesten Beispiele sind die von Heinrich Schliemann im bronzezeitlichen Mykene gefundenen Perlen aus „Baltischem Bernstein“, der ausschließlich an Nord- und Ostsee vorkommt. Er wurde damit in Griechenland weit von seinem Ursprungsgebiet entfernt angetroffen und belegt die hohe Wertschätzung und Bedeutung von Objekten aus diesem Werkstoff.

Besonders deutlich lässt sich die Nutzung von Bernstein an Funden aus Nordeuropa und Norddeutschland zwischen dem 1. und 8. Jahrhundert n. Chr. nachzeichnen. Artefakte wie Perlen, Spinnwirtel, Schmuckeinlagen oder Spielsteine aus Gräbern, Siedlungen und anderen archäologischen Kontexten liefern eine hervorragende Grundlage, um verschiedenen Fragen nachzugehen: Wie und wo wurde Bernstein verarbeitet? Welche Personen besaßen Bernstein? Warum nutzte man überhaupt Bernstein als Rohstoff? Welche Bedeutung und welchen Wert besaß Bernstein für die Menschen in dieser Zeit? Gab es einen Handel mit Bernstein, wie sah dieser aus und welche Schlüsse lassen sich auf das generelle Wirtschaftsgeschehen ziehen? Neueste archäologische Forschungsergebnisse zeichnen ein spannendes und detailreiches Bild dieses einzigartigen Materials.

Weitere Vorträge finden am 9. Januar und 13. Februar 2024 im Rittersaal des Gifhorner Schlosses statt. Der Eintritt zu den Veranstaltungen, die von der Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn in Zusammenarbeit mit der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft im Museums- und Heimatvereins Gifhorn e.V. organisiert werden, ist wie immer frei. Der Vortag wird auch per Zoom übertragen. Der Zugangslink lautet:

Die Vorträge werden auch per Zoom übertragen. Der Zugangslink lautet: https://us06web.zoom.us/j/8449614465?pwd=ZGV5MFJZL2dSYUVGUlFBdEJETjZ5QT09