Bergfest mit neuen Fragezeichen

Die zweite Woche ging entspannt, aber mit einigen Fragezeichen zu Ende. Im nördlichen Wallschnitt scheint sich die Vermutung einer zweiten inneren Wallschüttung immer mehr zu bestätigen. Ähnlich wie im östlichen Wall scheint der dafür aufgehäufte Sand sowohl durch wallparallele als auch mit querliegenden Hölzern gestützt worden zu sein. Die Holzerhaltung ist im besten Fall jedoch nur als mäßig zu bezeichnen. Das sonnige Wetter und der böige Wind sorgen zusätzlich dafür, dass die aufgedeckten Erdschichten binnen kurzer Zeit austrocknen und eine Ansprache erschweren.

Im zentralen Grabungsschnitt wurde für die kommende Woche ein neues Vermessungssystem eingerichtet, um die Aunfahme der zunehmend komplizierten Befundsituation zu erleichtern. Die beiden aufgefundenen Keramikgefäße sind derweil geborgen. Ein sogenannter Kugeltopf – ein für das Mittelalter typisches Gefäß, das zeitlich sicherlich noch näher bestimmt werden kann – ist tatsächlich vollständig erhalten.

Die Erweiterung des östlichen Grabungsschnitts beginnt.

In der östlichen Grabungsfläche gingen die Grabungs- und Dokumentationsarbeiten routiniert von der Hand. Starker Wind gestaltete das Schattengeben für die Fotoaufnahmen allerdings eher zu einem Segelmanöver. Die Erweiterung des Schnittes in Richtung Norden brachte neue Erkenntnisse über den Aufbau der Wallanlage. So konnten knapp unterhalb der heutigen Oberfläche verkohlte Hölzer gesichert werden, die in Zusammenhang mit den darunter vorgefundenen Langhölzern für eine mehrlagige Kastenkonstruktion sprechen. Ob sich dieser Verdacht bestätigt, wird die nächste Woche zeigen.

Gar nicht so einfach: Schattenspenden bei böigem Wind.

Mittlerweile hat es sich offenbar herumgesprochen, dass wir spannende Entdeckungen zu zeigen haben. Neben den lokalen Pressevertretern besuchten auch Freunde und Förderer des Museums- und Heimatvereins die Grabung und spendierten den Teammitgliedern unter anderem ein leckeres Eis. So kamen bei sonnigem Wetter und Dünensand direkt Strandgefühle auf, die das Wochenende einläuteten.

Wie viele Leute braucht man zum Freilegen eines mittelalterlichen Topfes?

Damit ist die erste Hälfte der Kampagne bereits Geschichte. Das Team ist an den Aufgaben gewachsen. Die Schwielen an den Händen werden größer, die Plana exakter und schwarzgefärbte Knie zu einem dauerhaften Look – allerdings ist das Team motivierter denn je.