Tag 5: mit Vorfreude ins Wochenende

Die erste Woche verging wie im Flug. Der heutige Tag sogar ganz besonders. Das lag nicht nur an dem heftigen Schauer, der uns zum Nachmittag von der Fläche jagte, sondern von den vielen Eindrücken abseits unserer Grabungsarbeiten. Denn der Tag begann mit dem Besuch einer anderen Ausgrabung, die zurzeit im Landkreis Gifhorn stattfindet. Dabei erhielten wir nicht nur einen Einblick in die bodenkundlichen Verhältnisse der Region, sondern auch in die Grabungstechnik erfahrener Feldarchäologen. Das akribische Arbeiten der KollgeInnen vor Ort soll uns ein Ansporn für die akkurate Bearbeitung unserer Profile sein.

Mit neuen Eindrücken und Erkenntnissen reisten wir also zurück in die Vergangenheit des Ringwalls an der Aller. Einer der Zeitreisenden war auch der Niedersächsische Landesarchäologe Dr. Henning Haßmann, der sich mit uns die andere Grabung angesehen hatte und sich nun auch von den Forschungen an der Sassenburg ein Bild machen wollte.

Fachsimpeln mit Dr. Henning Haßmann vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege.

So hieß es dann aber noch einmal kräftig zupacken. Die Suche nach dem Graben im Nordbereich ging weiter – leider noch immer ohne die letzte Klarheit. Die Bodenverhältnisse lassen eine eindeutige Interpretation noch nicht zu. Da heißt es „tiefer gehen“. Dafür zeigt sich beim weiteren Abgraben des nördlichen Walles ein interessanter Aufbau aus mehreren Schichten unterschiedlicher Sandlagen mit zum Teil recht hohem Holzkohleanteil. Vielleicht ein Indiz für ein Feuer? Doch wie es scheint, müssen wir auch in diesem Bereich noch in tiefere Regionen vorstoßen.

Auf der Suche nach dem Graben.

Die anfänglichen Vermessungsprobleme konnten durch neu definierte Fixpunkte und Kontrollmessungen endgültig behoben werden. Diese „Baustelle“ scheint abgeschlossen.

Die Freilegung des Grabens im Ostbereich ging heute soweit voran, dass es am Montag mit den Dokumentationsarbeiten losgehen kann. Kurz bevor der Regen den verdienten Feierabend einläutete, kam ein weiteres Klingenfragment auf der zum Innenraum gewandten Seite des Walles zutage. Das Objekt ähnelt dem Klingenfragment vom gestrigen Tage und stammt wohl ebenfalls aus dem Mesolithikum. Tatsächlich ist das Material nahezu identisch, so dass angenommen werden kann, dass beide Klingen von ein und demselben Kernstein abgeschlagen wurden. Dieser freudige Umstand bietet Anlass zu der Vermutung, dass weitere Funde aus dem Mesolithikum auf uns lauern.

Damit starten wir mit voller Vorfreude in das Wochenende und sind gespannt auf die kommende Woche.