Tag 3: verkohltes, vergangenes und erhaltenes Holz

Der dritte Tag hielt mehrere Überraschungen bereit. In beiden Schnitten wurde jeweils das erste Planum angelegt. Holzkohlefunde auf der Wallkuppe in Schnitt 1 konzentrieren sich in einer vermutlichen Pflugspur. Im unteren Bereich dieses Schnitts wurde ein Profil erstellt. An dieser Stelle besteht der Wall nur zu einem geringen Teil aus künstlichen Aufschüttungen. Stattdessen hat man beim Bau des Ringwalls offenbar eine bereits vorhandene Düne umgestaltet. In den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob hier auch ein vorgelagerter Graben vorhanden war.

Blick von der Wallkuppe bei Schnitt 1 in Richtung Aller.

Auch in Schnitt 2 geht es derweil zur Sache: Hier konnte auf der Wallkuppe eine rechteckige Grube dokumentiert werden, in der vermutlich einmal ein Holzpfosten gestanden hat – eine Palisade wäre denkbar. Noch interessanter sind zudem die Befunde im Bereich des von Schuchardt dokumentierten Walls (Eintrag vom 1. August), dessen Verfüllschichten allmählich sichtbar werden. Darin eingeschlossene Hölzer lassen darauf hoffen, dass in größerer Tiefe weitere Strukturen erhalten sind. Hierüber könnte im Anschluss der Grabung auch eine zeitlich Eingrenzung möglich sein.

Der dunkle rechteckige Befund auf der Wallkuppe in Schnitt 2 stammt vielleicht von einem Holzpfosten.

Die Stimmung im Team ist nicht nur wegen dieser Entdeckungen sehr gut. Das Motto „Ehrenamt trifft Wissenschaft“ bewährt sich voll und ganz. Jeder lernt vom Anderen. Zugleich zeigt sich, wie wichtig eine gewissenhafte Dokumentation ist, damit man nicht den Überblick verliert.

Obwohl es gegen Feierabend zu regnen begann, ist die Motivation weiterhin hoch, denn alle sind gespannt, was der kommende Tag bringen wird.