alle Artefakte werden in beschrifteten Kartons gelagert
Hand in Hand arbeiten die Mitglieder der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft zusammen um Ordnung ins Archiv zu bringen. Viele neue Fundstücke wurden katalogisiert, fotografiert und in Kartons verpackt und müssen nun in die bestehende alphabetische Ordnung eingefügt werden. Jeder Ort im Landkreis Gifhorn hat seinen Platz im Lager unter dem Dach der Kreisarchäologie. Eine staubige und langwierige Aufgabe, die uns noch manchen Abend unser 14tägigen Treffen begleiten wird.
In Gifhorn soll an der Konrad-Adenauer-Allee im nächsten Jahr ein Hospiz entstehen und gerade in diesem Bereich wird der Verlauf der alten Stadtmauer vermutet. Da dieser Bereich zudem der letzte Ort ist, der noch nicht überbaut wurde, war die Hoffnung der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft groß, hier tatsächlich noch Beweise für den Verlauf freizulegen. Am 11.10.2019 begannen die schweisstreibenden Rodungsarbeiten, auf denen die Ausgrabungen eines ca 30 m langen Schnittes folgten. Auf diesem Weg wollen wir zu einem aussagekräftigen Profil der Erdschichten und möglichen Funden kommen. Leider war uns dieses bislang noch nicht gegönnt und so müssen wir wohl noch wesentlich tiefer bzw an anderen Stellen weitergraben um Ergebnisse zu erhalten.
abschnittsweises Fotografieren des langen Schnitt-Profils mit Beschattung
Im September hatte die Archäologische Arbeitsgemeinschaft im Maaßeler Lindenwald eine Wochenend-Grabung durchgeführt. Laserscans hatten gezeigt , dass sich durch dieses Naturschutzgebiet eine auffällige Linie zieht. Dr. Ingo Eichfeld vermutete eine Landwehr, die um 1000 nach Christus als Grenze der Bistümer Hildesheim und Halberstadt genutzt worden war. Um dieses zu überprüfen, machten wir uns mit Schaufeln, Spaten, Kellen und Schubkarren auf den Weg. Inmitten des Waldes machten wir uns ans Werk, bedingt durch den heißen trockenen Sommer erwies sich dieses als Sisyphusarbeit. Nicht nur die zahlreichen Wurzeln, auch die knochentrockene Erde ließ sich nur sehr mühsam mittels Spitzhacken entfernen. Letztendlich konnten wir im Grabungsprofil einen Wegquerschnitt darlegen. Leider blieben aussagekräftige Funde aus, um eine genaue Datierung zu wagen. Herzlichen Dank an die Unterstützer, die das Grabungsteam mit verschiedenen süßen Kuchen und leckeren Zwiebelkuchen bei Kräften hielten.
Begutachtung des akribisch ausgesiebten Fundmaterials
Im April 1944 stürzte bei Bokelberge ein amerikanischer Bomber ab. Neun Insassen konnten sich mit dem Fallschirm retten, ein Soldat schaffte es nicht mehr und um diesen ging es in der Grabung von einem Spezialteam aus Amerika. Am 13.08.2019 konnte sich unsere AG ein Bild von dieser Grabung machen. Zuvor hatten einige Mitglieder bereits die Chance, bei der Grabung zu helfen. Dave Rankin, der Such- und Bergungs-Experte der amerikanischen Organisation „History Flight“ führte uns über das Grabungsareal. Er berichtete vom Absturztag, Aussagen eines Zeitzeugen, seinen Recherchen und Kartenstudien. Inmitten eines Ackers suchten Dave Rankin und seine Spezialisten nach Überresten. Leider wurde das Team nur teilweise fündig. Sie hatten viel Erde bewegt und konnten den Aufschlagsort des Bombers lokalisieren. Nach 75 Jahren konnten sie noch diverse Metallteile und andere Funde bergen, die der Explosion entgangen waren. Aber es fehlte in dieser Grabungskampagne jeglicher Hinweis auf den fehlenden 10. Mann. Da die Suche im Auftrag des US – Verteidigungsministeriums durchgeführt wurde, wird voraussichtlich nächstes Jahr die Grabung weitergeführt. Wir erhielten einen interessanten Einblick in die Grabung und in ein bislang für uns unbekannteres Zeitfenster der Geschichte.
Fotografieren eines Grabungsschnitts mit Beschattung
Am 26.7.2019 gruben die Mitglieder der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft auf dem Kindergarten Bauplatz in Calberlah. Dort, wo demnächst ein Anbau des Kindergartens entstehen soll, fanden sich Teile einer Siedlung aus vorrömischer Eisenzeit. Mit großer Akribie unter strahlender Sonne legten die freiwilligen Helfer bei 34 Grad mehrere Kilo Scherben und (für den Landkreis Gifhorn einmalig) Kochsteine frei. Das besondere an diesem Tag war außerdem der Besuch von Hubertus Heil. Der Arbeitsminister war auf Tour durch den Landkreis und wollte eigentlich nur den Kindergarten besichtigen. Zu unserer großen Freude hat er sich spontan auch unsere Grabung vor Ort angesehen und stellte interessiert viele Fragen. Dieser Grabungstag bleibt uns dank der vielen Funde gut in Erinnerung.
auf dem Weg zur Ausstellung vor dem Rathaus Hannover
Am 06.07.2019 startete die Archäologische Arbeitsgemeinschaft mit dem Zug von Gifhorn aus nach Hannover. Unser Ziel war die niedersächsische Landesausstellung “ Saxones“ im Landesmuseum. Dort gingen wir in einer Führung der Frage nach : Wer waren diese alten Sachsen? Mit vielen sehenswerten Exponaten erzählte diese Ausstellung die Geschichte des Landes zwischen Harz und Nordsee im 1. Jahrtausend neu. Fasziniert spürten wir dem Mythos der alten Sachsen nach und verbrachten einen sehr lehrreichen Tag in Hannover. Organisiert wurde dieser Ausflug wieder von Heinz Gabriel, dem wir hier nochmals Danke sagen möchten.
Auswertung der Bohrkerne nach der Einmessung des Grabhügels
Unser Archäologe Dr. Ingo Eichfeld hatte auf Laserscan-Bildern mutmaßliche Hügelgräber in der Nähe von Lüben ausgemacht. In Mitten des Waldes und umgeben von „Vorsicht Wölfe“-Schildern nahmen wir diese in Augenschein und begannen mit den ersten Bohrungen durch den mutmaßlichen Grabhügel.. Anhand der verschiedenen Sandschichten im Bohrkern konnten wir nachweisen, dass hier nicht die Natur ihre Hand im Spiel hatte, sondern diese Hügel von Menschenhand angelegt wurden. Leider konnten wir aus Zeitgründen noch nicht weiter forschen, da sich immer wieder kurzfristig andere Projekte auftaten, die dringender bearbeitet werden mussten. Es bleibt also spannend !
Am 07.04.2019 startete die Kampagne in Meinseren mit Sondierungsarbeiten. An dieser Stelle vermutet unser Archäologe Dr. Ingo Eichfeld eine alte Burganlage, die die AG unter seiner Leitung nachweisen möchte. Als Beute dieser Sondierung fanden die Sondengänger eine große Bandbreite von Hufeisen, Knöpfen, Gürtelschnallen über Münzen bis zu verlorenen Treckerteilen. Leider bislang nicht allzu aussagekräftig, aber wir sind gespannt auf die Auswertung der Bohrkerne sowie der geomagnetischen und geoelektrischen Messungen mit Dr. Fred Fieberg. Seit September finden auf dem Areal diese zeitaufwändigen Messungen statt, an der viele Mitglieder mit viel Spaß ihre freie Zeit einbringen. Noch sind die Messungen nicht abgeschlossen und es bleibt spannend, aber wir haben wieder viele neue Methoden kennengelernt.
Einteilung der Abschnitte für die einzelnen Metalldetektorgänger
Ein Bericht über einen angeblichen alten Münzfund vor mehreren Jahren in der Nähe von Müden wurde am 13. März zum Aufhänger für eine Begehung der vermuteten Flächen mit Metallsonden durch Mitglieder der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft. Da mehrere Sondengänger im Einsatz waren, wurde versucht, jedem einen eigenen Abschnitt durch Markierungsstangen zuzuweisen, damit keine Bereiche doppelt begangen werden. Auf Grund der Größe der Ackerflächen wie auch der auf den Boden gerichteten Blicke während der Begehung erwies sich die Flächenzuteilung als schwierig einzuhalten. Leider blieben Funde aus, die eine frühe Besiedlung bzw. Handel in dieser Region belegen konnten.
bei Sonnenschein und kalter Briese in Berlin unterwegs
Wie immer hatte Heinz Gabriel unsere Tour wunderbar ausgearbeitet, so dass wir voller Freude die Ausstellung „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ im Gropius Bau in Berlin genießen konnten. Uns erwarteten herausragende Exponate, die unter den Aspekten „Europa vernetzt, Mobilität durch die Jahrtausende, Austausch : Waren und Wege, Konflikt : Miteinander / Gegeneinander sowie Innovation : Aneignung der Welt“ in Szene gesetzt wurden. Die genannten Themenfelder zeigen wie tief vermeintlich gegenwärtige Phänomene in der Vergangenheit wurzeln und zu allen Zeiten das Zusammenleben von Menschen entscheidend gestalteten und prägten. Nach der Kultur zog es uns noch auf den Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt auf dem wir es uns mit einem leckeren Glühwein gut gehen ließen. Ein rundherum gelungener Ausflug und noch einmal ein herzliches Dankeschön an Heinz für die Organisation!
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